Frage: Sensibilität und Bindung

Hallo, unsere Tochter wurde 3 1/2 Wochen zu früh geboren und musste noch für 2 Wochen auf einer Intensivstation beobachtet werden wg respiratorischer Anpassungsstörung. Die SS war problematisch, seit der 23.SSW musste ich liegen und wehenhemmende Medikamete nehmen. Die Kleine ist jetzt 4 Monate alt, hatte in den ersten 3 Mo häufig Bauchschmerzen und hat viel geschrien. In der Pekip-Gruppe ist sie schnell verunsichert, weint schnell und läßt sich dann kaum beruhigen. Ich gehe seit kurzem zur Baby-Massage, aber auch da habe ich den Eindruck es stresst sie mehr als dass es ihr nutzt. Seit 2 Wo fremdelt sie schon deutlich, insgesamt wird sie immer schnell müde und dann schnell quengelig. Wir haben immer versucht, für sie da zu sein, alles zu tun, damit es ihr gut geht, aber ich habe den Eindruck sie wird immer sensibler. Mache mir irgendwie Vorwürfe, möchte ja dass es ihr gut geht. Soll ich z.B den Besuch der Pekip-Gruppe sein lassen und nur noch zuhause im vertrauten Rahmen sein? Danke!

Mitglied inaktiv - 06.06.2006, 08:03



Antwort auf: Sensibilität und Bindung

Hallo, Sie müssen bedenken, daß Ihre Tochter einen denkbar schlechten Start ins Leben erwischt hat. Die ganzen ersten 2 Wochen mußte sie auf die Mutter- und Vaternähe verzichten. In ihren Angstgefühlen konnte sie nicht ausreichend beruhigt werden. Solche emotionalen Defizite machen sich oft schon sehr früh bemerkbar. Z.B. äußern sie sich in starkem Fremdeln und leichter Überreizbarkeit. Für solche Säuglinge ist es tatsächlich besser, wenn viel Ruhe um sie herum ist und eine große Regelmäßigkeit vorhanden ist. Eine beständige Nähe zur Hauptbezugsperson, z.B. durch Herumtragen ist wichtig. Evtl. Bauchschmerzen durch Blähungen müssen adäquat behandelt werden (Suchläufe unter Trimenonkoliken). Die Pekip-Gruppe ist im Moment vielleicht schon zu viel. Wenn Sie den Eindruck haben, daß eine stabile und sichere Bindung zustande gekommen ist, dann können Sie ja mit all dem anfangen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 08.06.2006



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/Bindung-bei-Reflux-Schmerzen_54589.htm

Lieber Herr Posth, vielen Dank für Ihre Antwort. Das Verhalten bzgl. Überdrehtheit u. Aggression hat sich seit der Gabe v. Omep. gebessert. Daher glaube ich, dass die Ursache eher bei seinen körperl. Problemen liegt. Auch die Sandifer-Symptomatik ist deutlich zurückgegangen. Er hatte auch nie einen dauerhaften Torticollis, sondern immer „nur“ s...


Auswirkung Elternzeit u. FST auf Bindung/LL

Hallo Herr Posth, mein Mann wird im 13. und 14. Lebensmonat unseres Sohnes in Elternzeit sein und freut sich sehr darauf. Aber ist das überhaupt sinnvoll im Hinblick auf die LL? Wenn nun die LL gerade während der Elternzeit voll in Gang kommt (Sohn hängt jetzt schon sehr an s. Papa), kann es dann für unseren Kleinen nicht sehr schwer werden, wen...


BINDUNG

Sehr geehrter Posth,kann man bei einem 6monate alten baby schon Zeichen unsicherer Bindung erkennen?wie würden diese aussehen?unser Sohn(in großfamilie aufgewachsen) ist bei jedem gern auf dem. Arm auch bei weniger vertrauten Personen(grosstante,die bei der Taufe da war).wenn er mich dann wieder sieht,zeigt er zwar ein lächeln,aber irgendwie nicht ...


Bindung zur 4 jährigen verlieren

Guten Abend, eigentlich war unser Verhältnis sehr gut. Umso älter sie wird, umso mehr hab ich das Gefühl, die Bindung zu ihr zu verlieren. Keine Ahnung,  wann es anfing. Das prägenste ( ich glaub ) erste Erfahrung: ich brachte den Bruder mit aus dem Krankenhaus. Sie war Feuer und Flamme für ihn. Mein Mann ist auch der beste. Ich wurde die ersten 2...


Unsichere Bindung?

Guten Tag! Ich habe langsam Bedenken, ob die Bindung zu meinem aktuell 19-monate- alten Sohn nicht Schaden einnimmt. Ich bin Ärztin und im Schichtsystem tätig, das heißt, ca. 6 Nachtdienste monatlich vor Ort. Mein Mann berichtet seit 4 Monaten über teils massive Schlafstörungen beim Kleinen, wenn ich auf Arbeit bin, mittlerweile frage er abends...


Übertriebene oder berechtigte Sorge bzgl. Bindung zu Baby

Hallo Frau Henkes, ich mache mir sehr viele Gedanken um die Bindung zu meinem 6 Monate alten Sohn und bin inzwischen durch diverse Meinungen so verunsichert, dass ich nicht mehr weiß, ob meine Sorgen und Ängste übertrieben oder berechtigt sind. Generell neige ich leider zum Perfektionismus und übertrage das auch auf die Mutterrolle, obwohl ich ...


Unsichere Bindung? Extremes Fremdel- und Anhänglichkeitsverhalten (11 Monate)

Sehr geehrte Frau Henkes, ich mache mir in letzter Zeit vermehrt Sorgen über die Bindung zu meiner Tochter M., die jetzt 11 Monate alt ist. Ich habe mir gerade den Artikel Ihres Kollegen Dr. Rüdiger Posth „Das emotionale Bewusstsein“ durchgelesen, speziell das 2. Kapitel zu Fremdeln und Anhänglichkeit (https://www.rund-ums-baby.de/entwicklun...


Bindung und Urvertrauen zum Baby

Liebe Frau Henkes, mein Sohn ist 6 Wochen alt und die Schwangerschaft war geprägt von Ängsten, Zweifeln und Ablehnung gegen ihn. Ich habe auch mehrfach gesagt, ich hasse ihn und es war keine Bindung da. Nach der Geburt war etwas Bindung da und er ist auch ein niedliches Baby. Ich versorge und stille ihn,  versuche ihm alles mögliche zu geben...


Bindung Kinder

Hallo, ich habe einen 5 und einen 3 jährigen Sohn. Ich habe im ersten Jahr stets alle Bedürfnisse erfüllt. Sie waren Schreibabys und wurden eigentlich rund um die Uhr getragen. Ich habe 1,5 Jahre gestillt. Ich versuche Wutanfälle mit Gelassenheit, Ruhe und Liebe zu begegnen. Werden diese aber zu oft, dann bricht es manchmal uber mich herein und ic...


Unsichere Bindung?

Guten Morgen, unsere Tochter ist knapp 2 und wird gerade im Kindergarten eingewöhnt. Sie kennt die Einrichtung durch den großen Bruder. Wir sind in der 2. Woche der Eingewöhnung. Zu Beginn blieb sie bei mir oder kam öfter zu mir bzw suchte Blickkontakt. An Tag 4 erfolgte die erste Trennung. Sie weinte nicht und spielte die 30 Minuten mit ihrer Erz...