Ich hätte mal generell eine Frage zum Thema Selbstbewusstsein. Was versteht man genau darunter? Wie muss sich ein Kind mit 3 Jahren verhalten, um unter den Begriff "Selbstbewusst" zu fallen? Unsere Tochter zB. hatte keine Mühe bei der Loslösung, geht sehr gerne in die Spielgruppe, zu Oma, zu Freundinnen, sofern sie diese kennt. Auch kann sie sich zeitweise gut wehren, manchmal jedoch wieder überhaupt nicht. Manchmal ist sie ängstlich, manchmal mutig. Grundsätzlich eher defensiv veranlagt, kann aber auch mal ordentlich "zulangen". In grösseren Gruppen eher noch scheu. Was also ist altersgemäss und was selbstbewusst? Wie äussert sich fehlendes Selbstbewusstsein in diesem Alter überhaupt? (Was gilt als "normal" und was als fehlendes SB?) Ich hoffe, Sie verstehen meine Frage, würde mich jedoch ganz allgemein mal interessieren. (Gibt es Punkte, welche ein gutes SB auszeichnen?) Vielen Dank
Mitglied inaktiv - 11.12.2006, 13:39
Antwort auf:
Selbstbewusstsein
Stichwort: Selbstbewußtsein
Hallo, so viel ich weiß, gibt es keine klar definierten Anzeichen für das Selbstbewußtsein eines Kindes. Aber jeder Mensch kann im Erleben mit einem Kind oder überhaupt mit einem anderen Menschen sagen, ob dieser selbstbewußt erscheint oder nicht. Aber das sind natürlich immer subjektive Ansichten. Selbstbewußtsein ist auch kein starrer Wesenszug, der immer und in jedem Augeblick gleichermaßen im Menschen vorhanden ist. Anders gesagt: die jeweilige Situation entscheidet mit, wie selbstbewußt ein Mensch, v.a. ein Kind, eagiert.
Bei einem 3jährigen Kind zeugt es von ausreichend hohem Selbstbewußtsein, wenn es sich mit fremden Erwachsenen unterhalten kann, wenn es ohne die Eltern andere Kinder zum Spielen besucht, wenn es sich im Erleben von Benachteiligung wehrt, wenn es einem anderen Menschen klar zu verstehen gibt, welche Form der Nähe es zulassen möchte und welche Distanz es von ihm einfordert. Selbstbewußtsein ist auch Ausdruck eines ausgewogenen Selbst, was bedeutet, daß die Ansicht über die eigene Wertigkeit sich im Positiven bewegt. Das Kind sollte das Gefühle haben, so wie es ist, gut angesehen zu sein und in der Gemeinschaft erfolgreich zu agieren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.12.2006