Sehr geehrter Herr Dr. Posth,
mein Sohn, 3,5 Jahre alt, schläft noch bei uns im Bett und es ist ein Problem für mich. Die Geburt war sehr schwer, nach 30 Std. doch noch Kaiserschnitt. Er ist sehr auf mich fixiert und braucht beim Einschlafen meine Hand oder liegt direkt auf meinem Kissen.
Wir haben schon mehrmals versucht ihn an sein Bett zu gewöhnen. Mit 1 Jahr hatt er richtig Panik vor seinem Gitterbett, trotz, dass er da rauskam. Später (so mit 2) hat es über 2 Std. gedauert, dass er in seinem Bett eingeschlafen ist, hat aber dadurch Nachtschreck bekommen. Jetzt bin ich aber wieder schwanger (mittlerweile 36 Woche) und kann einfach nicht mehr. Ich habe massive SChlafstörungen. Jetzt ist er gerade sauber gebworden und ich habe Angst, wenn ich jetzt wieder mit seinem Bett komme (auch wenn dieses in unserem Zimmer steht), dass er rückfällig wird. Was können wir tun? Wird er von alleine irgendwann in seinem Bett schlafen wollen? Ohne Zwang?
Vielen Dank
Grüße
Lena
Mitglied inaktiv - 05.07.2010, 09:29
Antwort auf:
Schlafverhalten...
Hallo, sowohl das Trocken- und Sauberwerden als auch das Schlafen im eigene Bett sind soziale Fortschritte für das Kind, die es im Grunde begrüßt. Voraussetzung ist aber eine gelingende Loslösung sowie eine gesunde Selbstwentwicklung. Die Geschichte mit seiner Geburt ist 3einhalb Jahre her, er müsste sie mit sicher Bindung und gelingender Loslösung gut verarbeitet haben. Mehr emotionale Sicherheit kann man einem Kind in diesem Alter nicht bieten.
Das Gitterbett (allein der Name) gehört in die Geschichte des kinderfeindlichen Mobiliars. Sie sind in einer alten Bürgersstube vielleicht hübsch anzusehen, zum entspannten Schlaf taugen sie nicht. Sie werden wohl nicht umhin kommen, Ihren Sohn jetzt mit liebevollem Einschlafritual und viel Geduld an ein kindgerechtes Bett zu gewöhnen und ihn einstweilen noch bei sich im Zimmer schlafen zu lassen. Erst wenn er das Bett als SEINE Schlafstatt mit allen Attributen wie Schlafbegleitern und Glimmersternchen über dem Bett angenommen hat, ist das Problem überwunden. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 07.07.2010