Lieber Herr Dr. Posth,meine Tochter (genau 12 Monate alt) wacht seit einigen Wochen nach dem abendlichen Schlafengehen im 30-60 Min. Takt auf und weint bitterlich. Es genügt ihr dann allerdings wenn ich sie auf den Arm nehme (aber nur ich!), damit sie weiterschläft. So geht das bis ich ins Bett gehe und dann nehme ich sie mit zu mir. Dann ist es besser, bis zum morgen wacht sie dann idR. nur noch ca. 2x auf. Sie war noch nie ein guter Schläfer,immer sehr unruhig, manchmal nachts stundenlang wach etc.
Ihr Bett steht von Anfang an neben meinem und sie schläft eigentlich auch von Anfang an mind.die halbe Nacht bei mir.Sie ist definitiv satt und sehr müde wenn sie abends zu Bett geht. Sie schläft tagsüber max. 1 1/2 Std. Zähne kommen derzeit eigentlich auch nicht. Wir gehen immer zuverlässig zu ihr wenn sie weint und auch sonst bin ich den ganzen Tag mit ihr zusammen.
Haben Sie eine Erklärung ??
Vielen Dank im voraus für Ihre Antwort und für Ihre Superarbeit hier!
LG
Katja mit Emi
Mitglied inaktiv - 12.06.2006, 21:14
Antwort auf:
Schlafverhalten - ein Rätsel.....
Liebe Katja, das Schlafbedrüfnis ist wie auch das Schlafverhalten ein individuelles Geschehen bei jedem einzelnen Menschen. Leider gibt es bei diesen möglichen Varianten auch immer wieder Kinder, die sehr wenig Schlaf brauchen und ganz generell einen sehr leichten Schlaf haben, wodurch sie dann häufiger nachts erwachen. Ob man so etwas schon als Schlafstörung bezeichnen kann oder nicht, ist strittig. Bekannt ist aber, daß diese Kinder bereits im Säuglingsalter durch ein ungünstiges Schlafverhalten auffallen.
Sicher wird man alles tun müssen, um zusätzliche Verunsicherungen für die Schlafenszeit auszuschließen. Das tun Sie ja auch vorbildlich. Und sicher wird man hoffen dürfen, daß der Schlaf sich in der frühen Kindheit weiter stabilisert. Viele Schlafprobleme verschwinden ja auch spontan.
In extremen Fällen ist es meines Erachtens erlaubt, auch einmal ein mildes Beruhigungsmittel zu versuchen, z.B. auf pflanzlicher Basis oder als Ableitung der Antihistaminika, die bekanntlich müde machen, da es auch im Gehirn Histaminrezeptoren gibt (Sedaplus-Saft). Solche Versuche sollten Sie aber immer nur in Zusammenarbeit mit Ihrem KiA/KiÄ starten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.06.2006