Rückantwort zu "Mit den Nerven am Ende - Wahrnehmungsstörung?"

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Rückantwort zu "Mit den Nerven am Ende - Wahrnehmungsstörung?"

Hallo Dr. Posth, Sie fragten zwecks "gestörter" Bindung ob wir unseren Sohn (23 Monate, FG 27. SSW 650g) bereits in der FG-Klinik gekängurut haben. Ja, wir taten dies sogar recht intensiv mit 3-6 Stunden am Tag ab dem 3. Lebenstag an. Auch sonst haben wir immer prompt und außerordentlich liebevoll auf ihn reagiert. Er verhält sich meist "vermeidend-unsicher", würde ich schätzen. Bspw.läuft er uns beim Abholen vom Kindergarten manchemal strahlend mit offenen Armen entegegen und dann wieder schaut er uns nicht an und spielt einfach weiter. Wenn ich oder Papa 1x die Woche spät heim kommen, guckt er kurz und macht dann mit seiner vorherigen Sache weiter. Ich leide sehr darunter. Desweiteren lehnt er mich seit 2 Monaten (Einführung Kita, vorher nie Fremdbetreuung) komplett ab und ruft in allen Lebenslagen nur nach Papa, der von an Anfang an immer sehr fürsorglich und liebevoll war. Er schlägt und kneift mich. Was können wir noch für eine "gute" Bindung tun? VG und herzlichen Dank

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 09:34

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Antwort auf: Rückantwort zu "Mit den Nerven am Ende - Wahrnehmungsstörung?"

Hallo, das Verhalten Ihres Sohnes im Ki-ga könnte sich so erklären lassen, dass er mit seiner Situation dort nicht wirklich klar kommt. Vielleicht passt er sich nur an, ist letztendlich aber überfordert. Hat er denn eine zuverlässige Ersatzbezugsperson im Ki-ga, also eine Erzieherin, an die er sich immer wendet? Da sein Vater für Loslösung steht und der Übergang in den KI-ga nicht nur Loslösung sondern Ablösung bedeutet, steht ihm der Vater im Moment näher als die Mutter. Das sind wie gesagt Erklärungsversuche. Letzendlich weiß ich immer noch zu wenig über die vielen Probleme und Komplikationen, die während der Frügeborenenzeit aufgetreten sind. Das Loslösungverhalten Ihres Sohnes können Sie nur ertragen, es bedeutet ja nicht, dass sich Ihr Sohn von Ihnen abwendet. Er braucht jetzt seinen Freiraum, für den er ein anderes Vorbild hat. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.11.2010

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