Ratlos wegen Sauberkeitserziehung

Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Ratlos wegen Sauberkeitserziehung

Hallo Hr. Dr. Posth, ich bin ziemlich ratlos, was die Sauberkeitserziehung unserer Tochter (3 Jahre, 2 Monate) angeht. Unsere Tochter war zwei Wochen trocken und sauber tagsüber (sie wollte keine Windel mehr). Seit letzter Woche (Sondersituation: Oma im Urlaub) macht sie das grosse Geschäft in die Hose. Sie setzt sich vor mich und drückt. Frag ich sie, ob sie auf die Toilette muss, antwortet sie nein und drückt dann ein bisschen in die Hose. Ihr Verhalten beim Stuhlgang war in der Windelzeit so, dass sie immer ein bisschen gedrückt hat und ich unzählige Windeln am Tag wechseln musste (ca 5-8 mit Stuhl, weil es immer nur ein bisschen war). In der Zeit, wo es mit dem Toilettengang geklappt hat, war das Stuhlverhalten auch anders, sie machte alle zwei Tage, dann aber alles. Wir sind hin und hergerissen, ob dieser Rückschritt ein richtiger Rückschritt ist und sie wieder Windeln tragen sollte, aber sie möchte keine Windeln tragen (ausser im KiGa und nachts). Vielen Dank für Ihre Antwort

Mitglied inaktiv - 20.10.2008, 07:22

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Antwort auf: Ratlos wegen Sauberkeitserziehung

Hallo, 2 Wochen sind zunächst einmal noch kein verlässlicher Zustand von Trockensein oder Sauberkeit. Gefordert sind mindestens 1/4 Jahr und besser 1/2. Insofern kann man nur sagen, dass Ihre Tochter jetzt anfängt, trocken und sauber zu werden. Aber irgendwie sind ihr die Ausscheidungsreize, die sie eindeutig spürt, in der Interpretation noch nicht klar. Daher wäre es besser, ihr ein Zeitlang ein Windelunterhöschen anzuziehen, da sie ja keine Windel mehr akzeptiert. Sie sollten ihr sagen, dass das Spezialunterhöschen wären zum Erlernen vom Saubersein. Das kann sie akzeptieren ohne gekränkt zu sein. Wenn Sie dann mit der Zeit zuverlässige Signale gibt und verlässliche Sauberkeit zeigt, kann sie ein normale Unterhose bekommen. Ich meine, es ist berechtigt, in diesem Fall ganz pragmatisch vorzugehen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 20.10.2008

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