Hallo Herr Dr. Posth,
Sie schreiben, so schwach und problematisch wie ich es beschriebe, dürfe Selbstbewustsein bei einem 2 3/4-Jährigen nicht mehr sein. Leider schreiben Sie nicht, WAS sie als problematisch empfinden. Er kommt mit anderen Leuten (groß und klein) sehr gut aus, streitet sich zuweilen mit anderen Kindern, aber sicher nicht mehr als andere in dem Alter. Er ist bei uns auch nicht ständig "schwierig" sondern nur manchmal. Ich finde ihn im großen und ganzen eben nicht problematisch, nur in diesen einzelnen schwierigen Situationen.
Ich weiß, dass unsere Schimpferei ihm nicht gut tut, wir geben uns alle Mühe, sie zu vermeiden (was mal besser und mal schlechter gelingt). Wir wissen uns hin und wieder nicht zu helfen. Er ist meistens sehr verhandlungsbereit, nur genau dann eben nicht.
Viele Grüße
Linda
PS: Ihre 1000-Zeichen-Beschränkung finde ich sehr schwierig, da man sein Kind in diesen wenigen Zeichen nie adäquat beschreiben kann.
Mitglied inaktiv - 10.11.2008, 08:52
Antwort auf:
nochmal zu http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=35645
Hallo, Sie haben mich wegen eines bestimmten Verhaltens Ihres Sohnes befragt, dass den Umgang mit ihm schwierig macht. Ich habe noch einmal zurückgeblättert und gefunden, dass Sie immer von Aufmerksamkeitsbindung durch aggressives Verhalten reden. Daraus kann ich nur schließen, dass nicht aggressives Verhalten bei ihrem Sohn offenbar nicht den gewünschten Effekt der Selbstbestätigung und - aufwertung durch seine Eltern hat. Jetzt nehmen Sie das wieder zurück, weil sie befürchten müssen, dass das etwas mit Ihrem Erziehungsverhalten zu tun haben könnte (Schimpferei usw.).
Ich kann Sie gut verstehen, dass Sie ihre eingrenzenden Erziehungsakte (geht ja auch verbal) vor sich rechtfertigen müssen. Aber was Sie offenbar nicht sehen, ist eine unmerkliche Verkehrung von Ursache und Wirkung. Denn Ihr Sohn zeigt diese aggressiven Ausbrüche, weil Sie ihn in diesen Momenten begrenzen, und Sie meinen, ihn begrenzen zu müssen, weil er diese Ausbrüche hat. Übrigens ein konstantes Interpretationsproblem bei den meisten öffentlichen Darstellung von richtigem Kindererziehen (z.B. im Fernsehen). Finge man jetzt an zu diskutieren, wer "damit angefangen habe", Kind oder Eltern, verlöre man argumentativ den Boden unter den Füßen. Auch das passiert ständig. Besser man untersucht, woher der Druck auf das Kind kommt, und warum es sich so gebärden muss. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 12.11.2008