Guten Tag Herr Dr. Posth,unsere To.,5 Jahre alt,möchte jeden Abend vor dem Einschlafen, daß Ma.o.Pa noch eine Zeit neben ihr liegen bleiben.Danach sitzt mein Mann nebenan im Raum u.soll warten bis sie eingeschlafen ist.Sie sagt, sie habe Angst vor Hexen.Nachts ko.sie auch zu uns ins Bett u.schläft dort bis zum Morgen.Habe sie gefragt, ob sie Angst habe,daß wir auf einmal nicht mehr da sind?Dann sagte sie wieder,daß sie Angst vor Hexen habe.Wie sollen wir mit den Ängsten umgehen?Dosierte Desensibilisierung?Wenn ja,wie?Oder Kind mit Sicherheit sättigen u.so lage sie möchte, bei uns schlafen lassen? Bis zu welchem Alter haben Kinder nach Ihrer Erfahrung solche starken Ängste vor dem Einschlafen u. in der Nacht? Vielen Dank für Ihre Antwort u. viele Grüße.
von
MKAH
am 28.10.2013, 12:44
Antwort auf:
nächtliche Angst
Hallo, Angst vor Gespenstern oder Hexen sind objektbezogene Ängste, die mit zunehmendem Alter ganz von allein verschwinden. Voraussetzung ist aber, dass solche Ängste nicht ständig durch z.B. optische Medien wie Film und Fernsehen geschürt werden. Mit einem 5-jährigen Kind kann man Wirklichkeit und Fantasie zumindest im Gespräch voneinander trennen. Aber nachts, wenn es dunkel ist und die Eltern nicht sofort erreichbar, kommt dann doch noch die Angst. Sicher ist es richtig, dass sich Kinder in höchster Not jederzeit zu ihren Eltern flüchten können. Aber so etwas kann dann auch zu einer Angewohnheit werden, und der Anlass dafür wird dann langsam immer mehr ausgeweitet.
Das Sättigen des Kindes mit Sicherheit geht nur bei Säuglingen und Kleinkindern. Mit 5 Jahren ist ein Kind dafür schon viel zu kritisch.
Es gibt jetzt die Möglichkeit eines symbolischen Schutzes durch ein großes Stofftier, das am Bett des Kindes wache hält (Löwe, Tiger, Hund usw.), ein Schutz, den Kinder in diesem Alter noch per Illusion annehmen können. Oder es gibt die Möglichkeit, ein Babyphon ans Bett zu legen, über das das Kind jederzeit mit den Eltern Kontakt aufnehmen kann. Anfangs wird das häufiger der Fall ein, aber mit der Zeit nimmt dann das Bedürfnis ab. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 01.11.2013