Lieber Dr Posth, Sie schreiben mit 4 (wird er jetzt) "Müßte" ein Kind allein in seinem Zimmer schlafen können. Er kommt aber jede Nacht (obwohl er tagsüber keine Trennungsprobleme hat, geht gern in die KiTa, allein zu Freunden usw): Er will "auch nicht" allein schlafen (wir tuns ja auch nicht) oder behauptet (wenig überzeugend), Angst in seinem Zimmer (direkt neben unserem) zu haben: Meine Frage war, WIE wir darauf drängen sollten - bisher immer (erfolgreich) der Meinung: er bestimmt am besten allein den Zeitpunkt (wie beim Flasche abgewöhnen, trocken werden o.ä.?) Er scheint nachts kuschelnd "aufzutanken" für besonders viel Selbständigkeit und überdurchschnittliche Ausgeglichenheit?! Sie favorisieren das Fam-Bett - was aber, wenn das Kind nicht von allein vom geliebten läßt - müssen wir die Grenze setzen obwohl er alles andere als ein klammerndes, scheues Kind ist? Vielen Dank!!
Mitglied inaktiv - 03.05.2005, 09:15
Antwort auf:
Nachfrage Fam-Bett
Hallo, wenn Sie Ihrem Sohn Grenzen setzen riskieren Sie, daß er sich dagegen auflehnt. Im Klartext hießt das ja, daß Sie ihm das nächtliche Hineinschlüpfen in Ihr Bett verbieten, und er fühlt sich dadurch abgewiesen, gekränkt und verletzt.
Fragen Sie sich zunächst, ob in seinem Zimmer alles so kindgerecht ist, wie er es sich wünscht. Das Ausziehen aus dem Familienbett nach dem 4. Geburtstag muß in vielen Fällen etwas vorbereitet werden. Das Kind darf sich selbst die Gestaltung des eigenen Bettes und der Nachtruhe aussuchen. Es könnte ein gedimmtes Nachtlicht brennen. An der Decke könnte eine schwach beleuchtete Lichterkette mit kleinen Sternen hängen. Kuscheltieren als Schlafbegleiter gehören ins Bett, die auf Ihren Sohn aufpassen, auf die aber auch er selbst aufpassen muß. Wenn er Einzelkind ist, wäre zu überlegen, ob er ein kleines Haustier bekommt, das in seinem Zimmer wohnt und dann auch nachts bei ihm ist, usw.
Trotzdem wird jedes Kind ab und zu auch noch mal nachts bei seinen Eltern "vorbeischauen", wenn es schlecht geträumt hat oder krank wird. Ansosnten vereinbaren Sie Regeln über das Kommen und Gehen in der Nacht mit Ihrem Sohn. Regeln werden ausgehandelt. Das ist etwas anderes als Grenzen setzen! Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.05.2005