Hallo,
meine Tochter (gerade 4) spricht (fast) nicht mit den Erzieherinnen. Sie geht schon seit ihrem 2. Geburtstag in diesen KiGa. Ansonsten ist sie integriert ind redet auch mit den anderen Kindern ( wenn auch wenig).
Da sie ansonsten recht pfiffig ist, hat eine Erzieherin schon mal Hochbegabung ins Spiel gebracht, Nun mag ich solche "Diagnosen" nicht sonderlich und will mein Kind mit irgendwelchen Tests nicht noch weiter verunsichern.
Bis zu welchem Alter kann man hier gelassen abwarten? Schulanfang ist erst 2011. Wie würde eine möglicht Therapie aussehen? Was können wir anspnsten für sie tun?
LG,
Stefanie
Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 08:12
Antwort auf:
Mutismus - ab welchem Alter bedenklich/therapiebedürftig
Stichwort:elektiver Mutismus
Hallo, (s)elektiver Mutismus gehört in den Bereich der sozialen Angst und hat mit den Begabungsvoraussetzungen nichts zu tun. Zur Angst gesellen sich oppositionelle Elemente, die dann den Ausschlag zur Kommunikationsverweigerung geben. Beseitigen kann man den Mutismus prinzipiell nur durch die Auflösung der zugrunde liegenden Konflikthaftigkeit. Im Ki-ga z.B. durch die Erkenntnis, dass etwas beim Übergang in den Ki-ga nicht optimal verlaufen ist und das KInd keine Ersatzbezugspersonen gefunden hat, insb. wenn es sich um frühe Fremdbetreuung handelt.
Mit anderen Worten, der angeschwiegenen, erwachsenen Person muss es irgendwie gelingen, den Knoten aufzumachen. Das geht nur über eine einfühlsames Bindungsangebot. Im äußersten Fall muss Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie eingeleitet werden. Einige Sprachtherapeutinnen bieten auch Mutismustherapie an. Ob sie das tatsächlich können, wird sich dann herausstellen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.03.2009