Hallo Dr. Posth, vielen Dank für Antwort auf letzte Frage (http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=46342&suche=montibaer&seite=1#start). Das hat uns geholfen, wieder einen entspannten Umgang mit dem Essen zu finden.
Heute möchte ich wissen, was es zu bedeuten hat, dass unser Sohn mich immer mit Liebesbekundungen überhäuft und oft dem Vater vorzieht. Unser Sohn kuschelt gerne (Alter 3,5). Papa darf das aber nicht, wenn ich es vorher gemacht habe. Papa darf oft Dinge nicht tun, wenn ich dabei bin. Macht Papa Dinge anders, ist das oft eine kleine Katastrophe. Bewerte ich sowas über? Der Vater weiß solch Verhalten und Äußerungen einzuordnen, aber ist doch manchmal irritiert, genau wie ich....Ist meine Beziehung zu unserem Sohn zu eng? Papa sieht er jeden Tag und sie arbeiten auch viel zusammen, haben ein gemeinsames Hobby - dieEisenbahn. Aber ich werde immer vorgezogen wenn präsent, bzw. er glaubt, bestimmen zu können, wer Zähne putzt, ihn ins Bett bringt.
Danke
Mitglied inaktiv - 07.11.2011, 13:00
Antwort auf:
Ist die Beziehung zu unseren Sohn zu eng?
Hallo, Ihr Sohn scheint nicht nur beim Essen, sondern auch bei der Beziehungsgestaltung zu seinen Eltern ziemlich genaue Vorstellungen zu haben, wie das auszusehen hat. Er benutzt das Prinzip der Rollenzuweisung und versucht damit, die ihm wünschenswerte Ordnung in das Geschehen zu bekommen. Warum er sich gerade so wünscht und nicht anders, ließe sich allenfalls erklären, wenn man täglich genau ihre familiäre Beziehungsstruktur beobachten könnte. Es genügt aber das Wissen, dass es so ist, und dass sich Ihr Sohn damit die notwenige Menge Bestimmungsmacht verschafft, die er offenbar braucht. Das wird sich in der nächsten Zeit auch wieder verändern, und dann ist plötzlich der Papa der große Held, der alles machen soll. Solange das realisierbar ist und nicht der alltäglichen Praktikabilität vollkommen im Wege steht, kann man das "Spiel" mitmachen. Es ist aber auch wichtig, an geeigneter Stelle zu zeigen, dass auch die Eltern bestimmte Vorstellungen haben und durchsetzen wollen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.11.2011