Frage: Hilft Stillen gegen Diabetes und Laktoseintoleranz?

Hallo Herr Dr. Posth, ich bin froh, dass es so ein Forum mit Ihnen gibt, und weiss ihre intensive Arbeit für uns hier sehr zu schätzen, vielen Dank! Mein Sohn ist 7 Monate alt.Da sein Vater und ich an einer Laktoseunverträglichkeit leiden, und es in unseren beiden Familien Diabetes2 gibt (ich hatte Schwangerschaftsdiabetes, die durch Ernährung gut eingestellt war, und danach verschwunden ist),habe ich den Wunsch, ihn so lange wie möglich zu stillen,mit Beikost natürlich,aber ohne Pulver/Kuhmilch, Fleisch noch nicht.Frage: Haben Sie Erfahrungen dazu, z.b. wie ist das Risiko einer späteren Diabetes/Laktoseintoleranz bei unserem Sohn,bzw. kann ich das Risiko durch langes Stillen verringern? Nun lese ich in Ihrem Forum,dass Babys wie er nachts den Stoffwechsel noch nicht umgestellt haben,ich stille noch alle 2-4h, und ich frage mich, ob das wegen der möglichen Diabetesgefahr bezüglich des Insulinspiegels eher gut oder schlecht ist, wenn er nachts noch so oft gestillt wird.Viele Grüße

Mitglied inaktiv - 15.12.2008, 00:49



Antwort auf: Hilft Stillen gegen Diabetes und Laktoseintoleranz?

Hallo, Sie stellen komplizierte Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Zunächst einmal brauchen gestillt Säuglinge genausoviel Milchzucker-spaltendes Enzym (Lactase), wie Flaschen-ernährte. Denn in der Muttermilch ist auch nur Lactose. Im Laufe des Lebens nimmt bei jedem Menschen die Lactase-produktion im Dünndarm ab und bleibt nur bei denen hoch genug, die weiterhin Kuhmilch trinken. Bei einigen Menschen nimmt sie aber trotzdem ab (Lactoseintoleranz), wofür man den eigentlichen Grund noch nicht kennt. Ob das vererblich ist, ist unklar, aber wahrscheinlich. Bezüglich des Diabetes Typ 2 gibt es zahlreiche Hinweise für eine (Über-)Ernährungs-bedingte Erschöpfung des insulinären Systems. Das tritt, abgesehen von Pankreaserkrankungen erst im höheren Lebensalter auf. Mit dem Stillen oder Gestilltwerden gibt es, nach allem, was derzeit dazu bekannt ist, keine Zusammenhänge. Nur wenn die Mutter während der Schwangerschaft einen insulinpflichtigen Diabetes entwickelt und nicht eingestellt wird, arbeitet das Pankreas der Fetus mit und kann sich dabei vorzeitig erschöpfen. Das aber verhindert man, indem man der Mutter rechtzeitig Insulin gibt. Ich hoffe, ich konnte Ihre Fragen beantworten. Viele Grüße und vielen Dank für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.12.2008



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