Frage: Hauen, Beißen

Lieber Dr. Posth, erstmal vielen Dank für Ihre tolle Arbeit u. auch 3. Buch, das auch wieder sehr hilfreich ist. Unsere Tochter (forumsgerecht, 23 Mo) haut u. beißt nun schneller, wenn sie trotzt u. etwas anders möchte. Sie schreiben ja, d. d. Aggression zum 2. Lebensjahr ansteigt. Wir gehen vor, wie Sie empfehlen. Neulich hat sie mir sehr weh getan u. ich hatte daher nicht nur ermahnt sondern auch geschimpft. Danach haute sie nun ihre Puppe, schmieß sie rum und sagte immer "gebeißt neiiin". Sie haute gestern auch kurz den Lego-Hund. Irgendwie dokumentiert sie auch andere Kinder, die sie beißen sieht mit "neiin" aber dennoch tut sie es weiterhin. Ist dies normal von d. Entwicklung (d. sie auch Spielzeug haut)? ist das Werfen der Puppe bedenklich? Weiß nicht wie sie darauf kommt, da wir maximal schimpfen. Vielen Dank für Ihre Antwort. Grüße Ankup

von Ankup am 26.08.2013, 07:11



Antwort auf: Hauen, Beißen

Hallo, ja, solche Reaktionen sind normal und treffen gewöhnlich vorzugsweise das Übergangsobjekt. Das Kleinkind ist sich ja zunächst einmal der Schlechtigkeit seines Handelns nicht bewusst. Und da es auch noch nicht richtg empathisch empfindet (Laborforschung meint inzwischen etwas anderes, aber Feldforschung wusste das schon immer), können sie auch selbst nicht ermessen, was sie anrichten. Aber sie spüren, dass Aggressivität auf Widerstand stößt, und nicht auf körperlichen, der sie zurückschrecken lässt, sondern auch auf emotionalen und sozialen (die Mutter schimpft oder reagiert sehr ärgerlich). Dieses Erleben, dass schließlich wie eine Gefährdung der Bindung aufgefasst wird, muss verarbeitet werden und drängt nach außen. So wird das Geschehen im Als-ob-Spiel nachgespielt und der Mutter als Konflikt gespiegelt. Als-ob heißt aber, das Kind wählt ein anderes Objekt, das eigentlich mit der Sache nichts zu tun hat (also z.B. auch Spielzeug). Das Übergangsobjekt hat den Vorteil, dass gleichzeitig auch Zorn auf die schimpfende Mutter abgelassen wird, sich aber nicht wehrt und auch gleich wieder der Vergebung zugänglich ist. Denn alles steuert das Kind in illusionärer Allmacht. Das wäre der tiefenpsychologische Hintergrund. Durch eindringliches Ermahen jetzt mit Verhindern der Tat und etwas später durch Induktion als Rollenspiel wird es Ihnen gelingen, Ihre Tochter in die Lage zu versetzen, ihre Aggressionen unter Kontrolle zu bekommen. Viele Grüße und danke für Ihre lobenden Worte

von Dr. med. Rüdiger Posth am 27.08.2013



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