Hallo Dr. Posth,
vielen Dank für Ihre tollen hilfreichen Tipps die ich bis jetzt gelesen habe. Mein Sohn ist jetzt 7,5Monate. Er schläft abends durch stillen ein und tagsüber durch stillen oder rumtragen. Ab wann sollte man das Einschlafritual stillen ändern? Wie geht man dabei am besten vor, dass es ohne schreien klappt? Ich gebe ihm jetzt schon immer ein Schnuffeltuch mit ins Bett, das allein reicht ihm aber noch nicht. Einen Nuckel lehnt er ab. Bis jetzt schläft er noch in unserem Zimmer, aber im eigenen Bett. Nachts wacht er zwischen 2 bis 5mal auf. Ich stille ihn dann wieder und er schläft weiter. Er isst abends Brei, allerdings noch nicht die komplette Menge, meistens die Hälfte. Ich denke nicht, dass er nachts immer Hunger hat, sondern dass es ums beruhigen geht. Tragen hilft nachts aber nicht oder selten. Wie lange sollte man das stillen nachts beibehalten? Was wäre die Alternative? Oder erledigt sich alles irgendwann von allein? Vielen Dank!
Mitglied inaktiv - 06.09.2010, 09:26
Antwort auf:
Einschlafritual und nächtliches stillen
Hallo, leider erledigt sich das Stillen vorerst nicht von alleine. Aber dazu gibt es eine ellenlange Liste an Meinungen unter dem Stichwort "Langzeitstillen". In meinem Forum wird die Auffassung vertreten, dass zunächst einmal jede Frau entscheiden muss, wielange sie bereit ist, ihr Kind durch Stillen zu beruhigen und auch wenigstens teilweise noch zu ernähren. Ernährungsphysiologisch reicht dafür das 1. Lebensjahr absolut.
Das Problem ist das Bedürfnis des Kindes, bei jedem neu aufkommenden Hunger sofort wieder an die Brust zu wollen (durch Muttermilch gefördert) und sich auch mittels Saugen an der Brust zu beruhigen. Es ist also für die Frau anstrengender so vorzugehen.
Im anderen Fall empfehle ich das Abstillen nachts als ersten Schritt mit etwa einem dreiviertel Jahr (Stichwort: Brustentwöhnung in der Nacht im gezielten Suchlauf). Zum Einschlafen kann das Stillen bis ins 2. Lebensjahr hinein beibehalten werden. Aber auch dann sind häufig Abstillmethoden durch überzeugende Alternativen notwendig. Bis dahin haben Sie aber noch Zeit. Viele Grüße und danke für Ihr Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 08.09.2010