Hallo Hr. Dr. Posth,
einige Fragen vorher sind Sie zwar bereits auf das Thema Daumenlutschen eingegangen, ich habe dazu aber nochmal eine Frage. Mein Sohn (16 Monate alt) lutscht in bestimmten Situationen am Daumen (bei Müdigkeit, zum Trost, wenn er sich`s "gemütlich" macht usw.). Allerdings ist er kein Dauernuckler und die Dauer und Intensität schwankt auch tagtäglich. Nun werde ich seit einigen Wochen häufig von (meist fremden) Leuten angesprochen, dass ich doch jetzt unbedingt das Daumenlutschen abgewöhnen muss, da mein Sohn sich das sonst a) die folgenden Jahre nicht abgewöhnen wird und b) seine Zähne 100%-ig leiden werden. Eine Hausbewohnerin, die zufällig beobachtete, wie mein Sohn am Daumen lutscht, brachte sogar ein Bittermittel aus der Apotheke vorbei, das ich ihm auf den Daumen schmieren soll. Nachdem selbst meine Ki-Ärztin mich vorige Woche darauf ansprach bin ich jetzt doch etwas verunsichert und möchte gerne Ihre Meinung zu diesem Thema wissen. Mein Sohn ist eher ruhig und ausgeglichen, sehr verschmust und ist dennoch selbstbewusst und geht aktiv auf andere Leute zu. Nur wenn er "bei sich selbst" sein möchte, braucht er seinen Daumen. Ich möchte auch nicht, dass er aufgrund schlechter Erfahrungen (duch dieses Bittermittel z. Bsp.) ein Körperteil als unangenehm empfindet.
Bis wann "darf" ein Kind also am Daumen lutschen?
vielen Dank für die Zeit & die Mühe, die Sie in dieses Forum stecken! viele Grüße
Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 12:15
Antwort auf:
Daumenlutschen
Hallo, das Lutschen am Daumen oder an den Fingern hat diesselbe Bedeutung wie das Übergangsobjekt (Suchlauf!). Der psychische Nutzen ist groß und der körperliche Schaden gering, wenn überhaupt. Die Kieferverformung entwickelt längst nicht jedes Kind und wenn dann auch nur bei exzessivem Fingerlutschen. Dasselbe gilt für das Verziehen der Zähne und den Überbiß. All das ließe sich später gut korrigieren. Die Ausgeglichenheit Ihres Sohnes würde sehr leiden, wenn er plötzlich nicht mehr an seinem Daumen nuckeln könnte. Die Bedeutung des Daumenlutschens nimmt mit zunehmender Selbständigkeit und Selbstsicherheit ab. D.h., etwa mit 4 jahren ist der Zeitpunkt gekommen, daß man das Daumenlutschen begrenzen sollte und dann auch langsam abgewöhnen (was zugegebenermaßen wegen des starken Gewohnheitscharakter schwierig sein kann). Aber da haben Sie ja noch Zeit. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.09.2004
Antwort auf:
Daumenlutschen
Gib mal in die Suchleiste das Stichwort "Daumenlutschen" ein. Da findest du superviele Antworten und stellst fest, dass du dir gar keine Sorgen zu machen brauchst...
Andrea
Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 13:05
Antwort auf:
Daumenlutschen
Hallo,
mein KLeiner ist 23 Monate alt und genauso drauf wie deiner. Immer nur in best. Situationen. Allerdings hat er schon einen offenen Biß und leichte Sprachschwierigkeiten.
Das Bittermittel hat bei uns überhaupt nicht geholfen. Weder gutes Zureden noch Schimpfen hilft. Ich hoffe, daß er irgendwann so "groß" ist und es alleine einstellt.
LG Susanne
Mitglied inaktiv - 20.09.2004, 20:17