Fortsetzung:
Mit der derzeitigen Rollenverteilung habe ich kein Problem und freue mich, dass sich die beiden so gut verstehen. Doch das Verhalten von unserem Sohn kann ich absolut nicht erklären. Ich finde, es ist kein guter Start in den Kigatag, wenn er immer mit Tränen beginnt. Hinzufügen möchte ich noch, dass unser Sohn eine Frühchen ist, das derzeit 11 Monate entwicklungsverzögert ist und lt. Ärzten hyperaktive Tendenzen aufweisst. Inwieweit spielt das mit rein? Was können wir tun um unserm Sohn zu helfen?
Vielen Dank für ihre Meinung.
I.Hoettges
Mitglied inaktiv - 21.11.2005, 10:30
Antwort auf:
Bindungsverwirrung? II
Liebe Frau Hoettges, wenn Ihr Sohn im 1. Lebensjahr überwiegend von Ihnen versorgt worden ist, wird er seine primäre Bindung zu Ihnen aufgebaut haben. Insofern befände sich Ihr Sohn jetzt in der Loslösungsphase, die ja generell vom Vaterbild geprägt ist. Dann wäre es also keine Bindungsverwirrung, sondern ein Normalfall. Daß sich Ihr Sohn jetzt, nachdem Sie 1 Jahr wieder arbeiten und der Vater die weitere Betreuung übernommen hat, beim Übergang in den Ki-ga leichter von Ihnen trennt als vom Vater, könnte etwas mit vermeidenden Reaktionen zu tun haben. Das hängt sehr davon ab, wie die Trennung seinerzeit, als Sie wieder arbeiten gegangen sind, vollzogen wurde. Wenn nächste Woche Ihr Mann mit dem Hinbringen dran ist, dann sollte er die Grundsätze der sanften Ablösung beherzigen. D.h. er sollte zunächst mit da bleiben, bis Ihr Sohn sich in der Gruppe eingefunden hat und ihn gehen lassen kann. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 22.11.2005