Hallo! Unsere Tochter ist 13 Mo. alt und seit ca. einem Mo. in der Loslösung. Wir sind vor 10 Tagen aus dem Urlaub zurück gekommen (wo sie sich augenscheinlich sehr wohl gefühlt hat) und seither ist sie enorm anhänglich. Bei mir und bei meinem Mann gleichermaßen. Ich darf sie nicht auf den Boden setzen oder kurz aus dem Zimmer gehen - schon weint sie. Es ist wie vor ca. drei Monaten, als noch in der Phase der Anhänglichkeit war. Deutet diese kleine Regression auf eine Störung hin? Haben wir etwas falsch gemacht? Was tun? Ich trage sie unweigerlich fast den ganzen Tag mit mir rum. Aber lange halten meine Bandscheiben das bei 11 kg nicht mehr aus... Kann es sein, dass sie durch die ständige Aufmerksamkeit im Urlaub einfach ein bisschen "verwöhnt" ist?
Herzlichen Dank für Ihre Hilfe und Ihre tolle Seite hier!
Mentha
Mitglied inaktiv - 13.06.2005, 14:12
Antwort auf:
Anhänglichkeit in Phase der Loslösung?
Liebe Mentha, die Anhänglichkeit beginnt normalerweise dann, wenn der Säugling oder das Kleinkind sich von der Mutter selbständig fortbewegen kann. Gibt man seinen Säugling einer ihm ungekannten Person und er will auf den Arm der Mutter zurück oder weint sofort, ist das noch Fremdeln und noch nicht Anhänglichkeit im eigentlichen Sinn. Reisen mit einem Kind dieses Alters in eine andere Umgebung löst leicht solche Irritationen aus, denn es gibt auch ein Fremdeln an anderen Orten. Das haben Sie aber intuitiv gelöst mit dem Herumtragen, was auch richtig ist. Jetzt nach Rückkehr setzt erneut ein Umgewöhnungsprozeß ein, diesmal an das Zuhause, denn auch mit 1 Jahr ist das Erinnerungsvermögen an Orte noch nicht sehr gut. Daher besteht Ihre Tochter weiter auf dem Herumgetragenwerden. Also wieder keine Verwöhnung! Wenn die Akzeptanz des Zuhauses wieder einsetzt, läßt das Bedürfnis des Getragenwerdens sofort nach, und das Erforschen beginnt auf´s Neu. Die Anhänglichkeit bleibt natürlich erst einmal. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.06.2005