Hallo,
Mein Sohn (2J.4M.) hatte ein paar Anfangsschwiegigkeiten, er war die ersten 4 Lebenswochen im Kkh., zu Hause klappte das Stillen nicht, er bekam Neurodermitis und das Urvertrauen war weg.
Ich selbst war auch sehr unsicher, da er mein erstes Kind ist.
Mit einem Jahr fiel mir auf das er and. gegenüber sehr ängstlich ist. Mit 14 Mon. kam er dann vormittags in den KiGa.
Inzwischen geben mir immer mehr Sachen zu denken. Wenn wir zum Beispiel auf dem Spielplatz sind und dort sind andere Kinder, dann klammert er an mir und macht keinen Schritt ohne mich! Wenn andere Kinder auf ihn zugehen wollen, bekommt er Angst, weint manchmal sogar.
Hinzu kommen noch andere Ängste wie z.B. er will seine Jacke nicht ausziehen. Im KiGa nehmen andere die Spielsachen und er wartet nur ob was übrig bleibt, oder er lässt es sich wegnehmen. Er wehrt sich nicht mal.
Warum hat er schon solche Ängste?
ich selbst habe auch versch. Ängste, hat es damit etwas zu tun?
Wie bekommt er Selbstvertrauen?
LG
Mitglied inaktiv - 03.05.2010, 09:41
Antwort auf:
Angst
Stichwort: Angst als Veranlagung
Hallo, Angst ist auch immer bis zu einem gewissen Grade eine Veranlagung, mit der Das Kind auf die Welt kommt. Eine erbliche Konstitution scheint da eine Rolle zu spielen. Aber viel wahrscheinlicher sind schon die anfänglichen Lebensumstände, die ihr Sohn nicht mehr verarbeiten konnte. So zieht sich jetzt die Angst in die Kleinkindzeit und vereitelt die notwendige Stärke zur Aufnahme von altersgrechten Sozialbeziehungen.
Selbstsicherheit und Selbstvertrauen kann man nicht einfach erzeugen oder verordnen. Es wächst mit der Reifung der Persönlichkeit und Eltern und Umwelt haben die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass diese Reifung möglichst ungestört verläuft.
Sehr wichtig für die Entwicklung von Selbstvertrauen ist neben der Bindung die Loslösung. D.h. der Vater als Loslösungsvorbild müsste sich intensiv in die Erziehungsarbeit einbinden und seinen Sohn "an der Hand nehmen", um möglichst viel mit ihm zu unternehmen. Dann sollten Sie und Ihr Mann ihm bei der Kontaktaufnahme zu anderen Kindern behilflich sein, in dem Sie ihm im Hintergrund eine sichere Basis bieten, zu der er zurück flüchten kann, wenn die Konflikte zu heftig werden.
Wie war denn die Ablösung in den Ki-ga? Hat er weinen müssen, sollten Sie sich trotzdem von ihm trennen? Vielleicht schreiben Sie mir noch einmal. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 05.05.2010