S. g. Dr. Posth,
ich habe unsere Tochter (2 ½) bis 15 Mon in den Schlaf gestillt, danach Einschlafen nur mit Kuscheln und (bei Mama) Haare drehen. Sie schläft (gerne) im eigenen Zimmer, will nicht ins Schlafzimmer. Aber Mama oder Papa soll neben ihr liegen. Nachts wird sie 1-3x wach. Ich gehe sofort hin (Papa wird nachts nicht akzeptiert), muss dann dableiben, bis sie wieder eingeschlafen ist.
Wir haben versucht, Körperkontakt zu reduzieren, damit sie durchschläft. Aber kaum lag sie, schon war sie wieder putzmunter, turnte 2-3 Std (!) im Bett herum (trotz Kuscheltier und Hand halten). Ging ich raus, kam sie hinterher, ich soll kommen, sie will schlafen, aber kaum im Bett stand sie schon wieder. Ohne Kuscheln findet sie nicht in den Schlaf. (Sonst ausgeglichenes Kind!)
Jetzt holen wir sie nachts (unter leichtem Protest) wieder ins Beistellbett ins Schlafzimmer, damit ich nicht dauernd laufen muss. Ist das ein Rückschritt? Einschlafen klappt weiterhin nur mit Kuscheln, auch nachts.
von
Reba
am 21.05.2012, 08:23
Antwort auf:
2,5 Jährige schläft nur mit Kuscheln ein
Hallo, das ist natürlich kein Rückschritt und zwar deswegen, weil ein Kind ohnehin bis ungefähr zum 4. Geburtstag am besten im Schlafzimmer seiner Eltern schläft. Darin liegt wahrscheinlich auch die Schwierigkeit der Einschlafsituation, dass Ihre Tochter sich gleichsam übernommen hat und versuchen wollte, allein zu schlafen. Was immer sie dazu geführt hat, sie kann diese Situation noch nicht bewältigen und braucht sowohl zum Einschlafen als auch zum Durchschlafen die Nähe ihrer Bindungspersonen.
Da sie deswegen unentspannt einschläft, sucht sie noch die "Kuschelnähe". Eigentlich müsste sich sich von ihrer Reife her schon mit der einfache Anwesenheit zufrieden geben und sogar mit dem Rufkontakt. Aber dieses natürlich Reifungsprogramm läuft noch nicht folgerichtig ab. Dass Ihre Tochter den Vater noch nicht akzeptiert, hat mit Loslösungschwierigkeiten zu tun (s. gezielter Suchlauf). Ergo: ihre Tochter schläft am besten von Anfang an wieder bei Ihnen im Schlafzimmer und der Vater muss sich viel mehr als 2. Bindungsperson anbieten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 24.05.2012