Frage: Umstellung auf Familienkost

Hallo liebe Birgit, ich bräuchte mal wieder deinen Rat und hoffe du kannst mir helfen, auch wenn jemand vor mir quasi das gleiche gefragt hat, möchte ich gern nochmal individuell fragen. Wie gestalte ich den zur Familienkost? Und ist es schlimm wenn mal eine Mahlzeit ausfällt? Mark ist jetzt ca 9 1/2 Monate. Er bekommt von uns ungewürztes Essen ab, auch mal Brot mit Frischkäse,viel Obst (bevorzugt Banane die seit dem letzten Zahnen mit Durchfall nicht mehr stopfend wirkt), bei Oma gibt es auch mal Teewurst aufs Brot, aber nur selten wegen dem Salzgehalt etc. Wenn ich oder auch die Oma für ihn kochen, ist es letztlich immer Brei, obwohl er kauen will. Er bekommt meistens nach dem Essen immer etwas Obst welches er selbst essen kann, er kann auch damit spielen und es entdecken, nur wenn er deutlich keinen Hunger mehr hat nehmen wir ihm das ganze weg. Vor einigen Tagen hat sich seine Wachphase von 2h auf 3h verlängert, somit hat er am Tag nur noch 2 Schläfchen und wenn je nach dem wann wir aufstehen bzw er wach wird, verschieben sich Mahlzeiten bzw fallen aus. Nachmittags kriegen wir das immer noch ganz gut geregelt, er wird spätestens gegen 17Uhr wach, dann gibt es etwas Obst und gegen 19 Uhr dann Abendessen.Wenn wir aber gegen 8/9Uhr aufstehen, dann geht er gegen 12Uhr wieder ins Bett, davor ist er dann immer zu müde um zu essen, aber noch nicht müde genug um einzuschlafen. Wie schlimm ist es wenn das Mittag mal ausfällt? Reicht das, was er ist, aus um ihn zu versorgen mit allem was er braucht? Essplan wenn er jede Mahlzeit des Tages wahrnimmt: Frühstück: Brot (ca 1 Stulle) mit Fleischbrei oder Frischkäse und bis zu 1 Banane oder etwas Jughurt, oder einen Milchbrei ca 200g Dann zum Schläfchen gibt es bis zu 200ml Pre (ohne Milch schläft er nicht ein) Mittag Ganz normaler Brei, entweder extra gekocht oder von unserem Essen ungewürzt, puriert oder zerquetscht, ca 200-280g, mit Beikostöl, Fleisch, Gemüse und Kartoffeln/Nudeln/Reis Zum Schläfchen wieder bis zu 200ml Pre Nachmittags gibt es einen Dreikorn-Getreidebrei (von Babydream, Schmelzflocken isst er nur ungern)i mit Obstpüree, dazu noch frisches Obst was gerade da ist (Melone, weiche Birne etc) Brei ca 200g Meistens bleibt dann ein Schläfchen aus, wenn nicht nochmal bis zu 200ml Pre Ansonsten später Abendessen Je nachdem was wir essen. Mal gibt es abends zum Brot noch ein paar nudeln wenn wir bspw warm essen oder einfach nur ein Brot mit Fleischbrei Zur Nacht wieder 200ml Pre Nachts schläft er in der Regel durch, wenn dann mal doch nicht gibt es dann 170ml Pre. Somit sind wir bei 600-970ml Pre, es kommt auch immer darauf an wie gut er gegessen hat, manchmal trinkt er die Flasche auch nicht komplett aus. Die 200ml bzw 170ml ist die Menge die wir anrühren und ihm anbieten, da er das max trinkt. In den meisten Fällen bleibt wie schon erwähnt die Nachtflasche mit 170ml aus, und auch nachmittags ist meisten kein Fläschchen mehr fällig. sodass wir meisten bei 600ml liegen. Nun meine Fragen noch einmal zusammengefasst: Wie genau kann ich den Übergang zur Familienkost gestalten? Wie handhabe ich das mit den Gewürzen? Oder geht es in erster Linie darum, mehr Konsistenzen und Nahrungsmittel als Ganzes kennen zu lernen? Wenn ich ihm Mittags dann das Gemüse als "Ganzes" gegart anbiete, wie mache ich das mit dem Fleisch? Reicht theoretisch der Fleischbrei zusammen mit dem Brot aus? Tut mir leid, dass es so ein langer Text geworden ist. Liebe Grüße Jessy

von Baby_and_me2016 am 01.07.2017, 00:06



Antwort auf: Umstellung auf Familienkost

Hallo Baby_and_me2016 euer Plan ist doch ganz prima. Momentan seid ihr am Übergang von der Babykost zur Familienkost. Die erforderliche Milchmenge kann darum tageweise schwanken, was vollkommen in Ordnung ist. Ca 400-500 ml dienen als Orientierung, wobei 600 ml durchaus noch im Rahmen liegen. Denn auch Wasser, schreibst du, trinkt Marc in ordentlicher Menge und auch die Essportionen sind durchaus jeweils reichlich. Die Breimenge jedoch, könntest du zugunsten gröber strukturierter Nahrung reduzieren. Dein Kind soll kauen lernen und kauen üben, trainieren. Da es ihm sogar gefällt, wie du schreibst, könntest du ihm hier noch mehr Möglichkeiten bieten. Beginne beim Nachmittagsbrei (den Milchbrei am Morgen solltest du auch weglassen und nach Möglichkeit das Brot anbieten). Diesen könntest du komplett weg lassen und durch andere Speisen (Obst, Getreidestängelchen) ersetzen. Und auch die Milch zu diesem Zeitpunkt, kannst/solltest du versuchen, weg zu lassen. Sicher hast du schon in den Antworten unten stehend etwas gestöbert und nach Antworten gesucht. Und bist sicher fündig geworden. Ich schreibe dir trotzdem noch einmal die wesentlichen Punkte für die Familienkost: Als grobe Orientierung für die künftigen Mahlzeiten (ab 10. Lm) kann folgende Aufstellung evtl hilfreich sein: morgens: Brot und Milch oder Kindermüsli (wenn Kauen noch nicht optimal klappt) oder nur Milch neu ist jetzt, dass der Start in den Tag mit einer Beilage zur Milch begonnen werden kann/sollte. Ideal ist dazu ein kohlenhydrathaltiger Zusatz in Form von Getreide im Brot oder Getreide als Müsli. Es geht auch darum, dass du dein Kind langsam an eine 1. Mahlzeit am Tag, an ein Frühstück, am Tisch sitzend, gewöhnst. Morgens ist die Bereitschaft zum Kauen noch hoch. Kauen ist wichtig für die Ausbildung einer kräftigen Kaumuskulatur. ZMZ: Brot oder Obst je nach dem wie lange die Zeitspanne bis zum Mittagessen ist, kann eine Zwischenmahlzeit sinnvoll sein. Hier gibt es entweder etwas Obst oder je nach dem evtl auch noch einmal etwas Brot. Die Mahlzeit sollte milchfrei sein. Mittag: Mittagessen entweder sehr basic in Anlehnung an die üblichen Breie oder bereits bekannte einfache Gerichte wie Nudeln mit Sosse, Pizza etc und/oder Familienkost neu ist jetzt, dass neben dem üblichen Brei und bekanntem Fingerfood auch schon Familienkost, vermehrt stückige Nahrung und das selbständige Essen, das Erlebnis ganz besonders im Vordergrund der Mahlzeit stehen. Nachmittag/ZMZ: Obst oder Getreidestängelchen o.ä., ggf Kuchen, Babykekse, Muffins, Waffeln etc nachmittags ist ein Energienachschub durch Kohlenhydrate (Obst und/oder Getreide) erwünscht und auch diese Mahlzeit sollte milchfrei sein. Milch als Bestandteil von Kuchen und Co ist o.k. Abends: Brot (Nudeln) und Milch oder Milchbrei (Grießbrei, Haferbrei/müsli), Nudeln und Milch etc die Kombination aus Getreide mit Milch fördert den guten Nachtschlaf. dazu Obst/Gemüse ggf Rohkost Ob Brot (Nudeln) oder doch eher ein Milchbrei besser geeignet sind, hängt vom individuellen Zustand ab. Manche Babys haben abends keine Lust zum Kauen, sind zu müde oder zu satt von der Nachmittagsmahlzeit. nachts ggf Milch tagsüber zwischendurch bzw nach den Mahlzeiten: Getränk (Wasser/Tee) anbieten, Dauernuckeln vermeiden Die Familienkostphase ergänzt die übliche Beikost. Das Essen darf gröber werden, Brei allmählich - in Anlehnung an die individuellen Bedürfnisse deines Babys, Gebisszustand, motorische Fähigkeiten berücksichtigend, - zugunsten gröber strukturierter Nahrung, Fingerfood verdrängt werden. Es geht jetzt viel mehr auch um Genuß und Gewöhnung, Entdecken, Geschmack, Neugier, Kauen üben und vieles mehr. Die Mahlzeitenanzahl im Tageslauf kannst du frei wählen und alles so in euren Tagesplan einpassen, wie es für euch gut passt. Lass deinen Sohn Begeisterung bei Tisch entwickeln. Gib gegarte Gemüsestückchen, wie Möhren, die mit ihrem satten orange auf dem Teller leuchten. Denn essen ist jetzt mehr als nur Sattwerden. Vor allem im Alter deines Baby wird noch kaum zwischen Spiel, Erlebnis und Mahlzeit unterschieden. Alles gehört irgendwie zusammen. Nährstoffe und evtl Nahrungsversäumnisse holen sich die Kleinsten vermehrt auch noch durch ihre Milch. Wenn Appetit/Hunger auf Milch dauerhaft und deutlich über der empfohlenen Menge liegen, lohnt evtl ein Bilck auf den Speiseplan und die allgemeine Entwicklung. Gemäß deiner Schilderung und soweit ich das im Rahmen meiner Arbeit hier im Forum beurteilen kann, passt die Ernährung bei euch aber doch ganz gut. Stelle deinem Kleinen einfach Teller und Becher zu euren üblichen Familienmahlzeiiten ganz selbstverständlich hin. Ermuntere ihn dazu, selbständig zu essen und gib beim Löffeln ggf Hilfestellung. Komplett mitessen kann dein Kind dann, wenn es wirklich ausreichend babygerechte Speisen gibt und dein Kind diese auch gut kauen, schlucken und verdauen kann. Meistens ist das frühestens so um den 14.Lm herum die Regel. Mitessen sollte das Baby jedoch schon früher. Es geht für die Kleinsten in dieser Altersspanne jetzt auch darum, die Welt zu entdecken, ganzheitlich, mit allen Sinnen. Auch durch Gemeinsamkeit und gemeinschaftliches Erleben beim Essen - das wird jetzt ganz groß geschrieben. Die Kleinsten entdecken die Welt auch durch Nachahmung. Und das auch am Esstisch. Esst zusammen viele leckere Speisen, fordere dein Kind zum selbständigen Probieren auf, wecke Neugier und lass ihn Basics entdecken und essen. Wenn du bei etwas unsicher bist, dann gib Mark erst mal nur wenig davon und das nicht täglich. Also dann viel Spaß weiterhin Grüße Birgit Neumann

von Birgit Neumann am 03.07.2017



Antwort auf: Umstellung auf Familienkost

er trinkt zusätzlich zu den Mahlzeiten noch Wasser oder Tee. ca 200-500ml je nachdem was für Temperaturen sind. Hatten auch schon einen Tag da hat er zusätzlich zur Milch noch 1l Wasser getrunken.

von Baby_and_me2016 am 01.07.2017, 00:08



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