Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Sectio wegen Kopfumfang

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Sectio wegen Kopfumfang

Pity

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Kopfumfang Guten Tag! Ich habe meinen Sohn bei ET+ 17 nach 34 Stunden Einleitung und 16 Stunden erfolglosen Wehen per Kaiserschnitt entbunden, da der Muttermund nur auf 3 cm aufging. Nach der Geburt hat sich herausgestellt, dass mein Sohn mit einem Kopfumfang von 39cm gar nicht normal hätte geboren werden können, da dies als Geburtsunmöglich - gilt vor allem bei Erstgebärenden. Es war lange, schmerzhaft und extrem ermüdend- zusätzlich bekam ich Bluthochdruck, musste mich ständig übergeben und hatte bei jeder Wehe das Gefühl, als ob Hitze in mein Herz aufsteigen würde. Nach vielen Stunden bekam ich endlich eine PDA, bei der sich herausgestellt hat, dass mein Blutdruck bei 200/100 pendelte. Zum Glück kam nach 16 Stunden dieser Wehen mein Frauenarzt in den Dienst. Der hat nach einer kurzen Untersuchung sofort die OP angeordnet. Ich war zu dem Zeitpunkt schon 16 volle Tage über dem errechneten Termin und habe bei einer Voruntersuchung in den letzten Tagen vor der Geburt sogar explizit gefragt, ob der Kopf meines Kindes nicht zu groß sei. Darauf wurde ich gefragt wie ich denn überhaupt auf diese Idee käme. Nun ja- er wurde ja mehrmals per Ultraschall vermessen... Nachdem ich mir so eine Horrorgeburt nie wieder antun möchte, möchte ich wissen, ob es denn keine anderen Methoden zur exakten Vermessung des Schädels gibt? Die lapidare Erklärung des Primars, dass 39 KU leider selten sind und dass wir hier an die Grenzen der modernen Diagnostik kämen, tröstet mich nur wenig, nachdem mein Sohn und ich sehr knapp einer Katastrophe entgangen sind. Noch eine zweite Frage: wie lange empfehlen Sie mit einer eneuten Schwangerschaft nach einer Sectio zu warten? Vielen Dank Pity


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Pity, bei uns in der Klinik wird nach den Leitlinien und internationalen Daten empfohlen, die Geburt nach 7 Tagen einzuleiten, da bei funktionierender Plazenta das Kind weiter wächst und die Komplikationsrate signifikant ansteigt. Im Ultraschall kann man in der Regel schon abschätzen, ob der Kopfumfang überdimensional groß ist oder sich in der normalen Range befindet. Ist leider bei Ihnen alles nicht so gut gelaufen. Ein Jahr sollten Sie warten, bevor Sie wieder schwanger werden. LG und alles Gute


Kareen

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Da kann ich dein Anliegen gut verstehen. Bei mir war es ähnlich, mir wurde schon von Anfang an prophezeit, dass unser Baby eher zu den grösseren gehören. Von verschiedenen Seiten kamen dieses Aussagen. Der KU wurde auch entsprechend gross gemessen. Bei unserem war das bei 39+1 ssw = 38.5 cm. Ich hatte mich aber glücklicherweise zu einer primären Sectio entschieden. Es wurde mir nicht dazu geraten, sondern ich konnte frei entscheiden. Jedoch wurde mir nach meiner Aussage dann mitgeteilt, dass der von mir gewünschte Kaiserschnitt eine sehr vernünftige Entscheidung sei. Ich frage mich immer wieder, wie ein solches Prozedere wie bei dir heutzutage noch passieren kann, wo man doch so tolle Messverfahren hat, um ziemlich genau feststellen zu können, was einem da erwartet. Das hätte man dir wirklich ersparen können. Ich wünsche dir beim nächsten Kind eine angenehmere Entbindung.


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