Seit 4 Tagen bekommt Laura mittags Brei. Seit 3 Tagen hat sie mit Bauchweh zu kämpfen. Am Anfang dachte ich, dass es die Umstellung ist. Mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Kann es sein das sie die Karotten nicht verträgt? Muss ich eine Pause machen und es in zwei oder drei Wochen noch einmal versuchen? Sie ist aktuell genau sechs Monate alt. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir helfen könnten. LG
von
"Sylke"
am 16.07.2020, 13:53
Antwort auf:
Muss ich eine Pause mit dem Brei machen?
Liebe „Lausmeyer“,
am Anfang der Beikost sind vermehrtes Bauchgrummeln nicht ungewöhnlich. Das ist nicht schön, aber in gewisser Weise normal. Der Darm kannte bis dahin ja nur Milch und jetzt kommt was Neues dazu, das Ballaststoffe mitbringt. Die Erfahrung zeigt, die Verdauung der Kleinen gewöhnt sich bald daran. Es ist wichtig, dass es sich nur um die altersüblichen Bauchbeschwerden handelt und nicht etwas anderes dahinter steckt, z.B. ein kleiner unbemerkter Infekt. Sprechen Sie dazu einfach auch noch mit Ihrem Kinderarzt.
Bei empfindlichen Babys kann es mit Karotte zu einem festen Stuhl oder Bauchgrummeln kommen. Das heißt aber nicht, dass jedes Kind so reagiert. Versuchen Sie es einfach mal mit HiPP Pastinaken oder HiPP Kürbis. Wechseln Sie gerne aller 1 bis 2 Tage die Gemüsesorte und bringen Sie so Abwechslung rein. Kartoffeln kommen zusammen mit Gemüse klassischerweise erst dann ins Spiel, wenn Sie das reine Gemüse eingeführt haben. Die Kartoffel hat durch die enthaltene Stärke eine ganz andere Konsistenz und Ihre Kleine muss sich auch daran erst gewöhnen. Wenn das Mittagsmenü eingeführt wurde, sind im Anschluss auch ein paar Löffelchen Obstmus (wie HiPP Bio-Apfel) möglich. Obst lockert erfahrungsgemäß den Stuhl. Noch würde ich davon abraten, denn Obst kommt der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ mehr entgegen als der ungewohnte Geschmack des Gemüses und des Fleisches. Durch ein Vorziehen kann es passieren, dass dies die Einführung des Mittagsbreies schwieriger macht.
Was Sie bei Bauchweh noch tun können:
• Sorgen Sie dafür, dass Ihre Tochter immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung.
• "Fliegergriff": Legen Sie Ihre Kleine in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Ihren Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf von Laura in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.
• Bauchmassage: Ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.
Auch Babygymnastik lockert und regt die Verdauung an. Sorgen Sie dafür, dass sich Laura stets bewegen kann, denn auch durch Rollen und Strampeln wird die Verdauung munter.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Herzliche Grüße
Luise Thun
von
Luise Thun
am 17.07.2020