Hallo, meine Tochter hat seid 4 Wochen mittags Brei bekommen. Sie hat ein halbes Gläschen schon geschafft. Nun seid 2 Tagen mag sie überhaupt keinen Brei mehr. Sie verzieht den Mund und dreht sich weg. Alle weiteren Versuche scheitern. Dann stille ich sie, daran sehe ich das sie wirklich Hunger hat. Warum aber mag sie auf einmal keinen Brei mehr? Ich habe schon überlegt was ich falsch gemacht haben könnte. Aber es war immer alles wie immer. Was kann ich denn jetzt tun damit es wieder vorwärts geht? Sie ist 7 Monate.
Mit freundlichen Grüßen
von
"Annalena"
am 02.07.2019, 13:42
Antwort auf:
Mein Kind mag auf einmal keinen Brei mehr wie geht es jetzt weiter?
Liebe „Özdem“,
Sie haben sicher nichts falsch gemacht! Manchmal kann es einfach einen kleinen „Knick“ in der Beikosteinführung geben - das ist nicht unüblich.
Ist vielleicht irgendetwas beim Mittagessen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihre Kleine sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…? Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihr Mädchen diese Erfahrung vergessen hat.
Es kann auch helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen.
Es gibt Kinder, die man wieder ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ihr Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin Fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt). Das weckt oft die Neugierde auf Essen, auch wenn es zunächst nur zermatscht wird. Ohne Druck und Zwang oder großes Aufheben.
Versuchen Sie mal eine Weile sie allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen, wenn Mama mithilft.
Achten Sie auch auf das richtige Zeitfenster. Ihre Tochter sollte nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Der Abstand zur vorherigen Milchmahlzeit soll groß genug sein, damit auch genug Hunger da ist. Denn Hunger ist ja bekanntlich der beste Koch.
Möchte Ihre Kleine nicht weiteressen, machen Sie ein Päuschen und unterbrechen das Essen. Danach bieten Sie erneut den Brei an. Sonst verlässt sich Ihre Kleine auf die Milch.
Es können auch kommenden Zähnchen dahinterstecken, auch wenn man noch nichts von ihnen sieht. Viele Kinder mögen während des Zahnens nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen wie die Milch. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken.
Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrer Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein gekühlter Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen.
Haben Sie Geduld, das Essen wird sich sicher wieder einspielen!
Alles Liebe für Sie und Ihre Kleine!
Herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 03.07.2019