Kann man ein Baby zuviel füttern?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Kann man ein Baby zuviel füttern?

Hallo, leider habe auch ich viele Fragen und Sorgen zum Thema Ernährung meines Babies. Hier die Eckdaten: Junge, geb. 28.10.12 mit 3.700 gr und 50 cm, vollgestillt bis 5 1/2 Mon., danach stillen & Beikosteinführung, aktuell genau 8 Mon alt und 10,0 kg, dreht sich und robbt nach vorne. Essplan: 5.30 h Stillen (eine Seite) 9.30 h Stillen (eine Seite) 12.00 h 190 g Gemüse-Kartoffel-Brei gerne auch mit Fleisch + 1 TL Öl + Nachtisch (50 g Obstmus) 15.30 h 150 g Obstmus + 50 g Wasser + Hirseflocken + 1 TL Öl 19.00 h 180 g Wasser + 6 Löffel Pre + 20 g 4-Korn-Flocken 20.00 h Stillen vorm Schlafen (eine Seite) Dazu Wasser nach Bedarf So hier nun meine Fragen: 1. Öl Meine Hebamme und auch div. Bücher empfehlen ins Mittagessen (fertige Hipp-Gläschen) und auch in den Nachmittagsbrei einen TL Öl einzurühren. Brauchen die Babies wohl für die (Gehirn)entwicklung. Soll ich den TL Öl trotz des hohen Gewichts meines Jungens beibehalten? Der TL Öl wird leider von allen Verwandten, die es mitbekommen, äußerst kritisch beäugt. 2. Essmenge Ich habe meinen Jungen noch NIE so lange gefüttert, bis er nicht mehr mochte. Er isst wirklich gerne und gut. Wenn die Portion leer ist, höre ich einfach auf zu füttern, obwohl er weiterhin ordentlich den Mund aufsperrt und auch noch weiter essen würde. Allerdings lässt er sich anschließend auch ohne Gemecker aus dem Hochstuhl nehmen. Nun habe ich seit einiger Zeit ein dauer-meckerndes Baby. Vielleicht müssen die Portionen größer werden? Wieviel darf ein 8-monatiges Baby essen? Ich will ihn halt auch nicht überfüttern. Kann man einem Baby mit zuviel Essen den Magen dehnen bzw. an riesige Portionen falsch gewöhnen? 3. Plan okay? Sollte ich sonst noch etwas an unserem Essensplan ändern? Ich habe schon den Nachmittagsbrei etwas weniger gehaltvoll gemacht (mehr Obst), damit er nicht noch mopsiger wird. Die Leute und Omas beäugen ihn und mich, vor allem bei den Mahlzeiten, sehr kritisch, da er so kräftig ist. Ich mag ihn manchmal schon garnicht mehr füttern, wenn jemand dabei ist. Es kommen oft so Kommentare wie "schon wieder essen" "der hat doch noch genug Reserven" "den muss man mal ne Stunde mit dem Essen rausziehen". Entschuldigung, dass es so lange wurde, aber ich mache mir wirklich Sorgen. Meine große Tochter (4 Jahre, 14 kg) ist das genau Gegenteil von ihm und isst teilweise wirklich weniger wie er ... Lieben Dank für ihre Mühe & Antwort! zwei-m-m

von zwei-m-m am 28.06.2013, 09:49



Antwort auf: Kann man ein Baby zuviel füttern?

Liebe „Zwei-m-m“, ich kann verstehen, dass Sie in Sorge sind, weil sich das Gewicht Ihres Söhnchens etwas stärker entwickelt hat. Leider schreiben Sie nicht wie groß Ihr Junge momentan ist, denn das Gewicht sollte immer auch im Zusammenhang mit der Größe gesehen werden. Sie ernähren Ihr Kind vorbildlich, eigentlich so, wie es überall empfohlen wird. Dieser Speiseplan bietet überhaupt keinen Ansatz, um Grund für eine zu starke Gewichtsentwicklung zu liefern. Es gibt immer wieder Meinungen, die Gläschenkost müsse mit pflanzlichem Öl angereichert werden. Das ist machbar, aber nicht notwendig. Alle HiPP Gläschen sind für die gesunde und sichere Ernährung eines Babys bestens geeignet und müssen nicht „nachgebessert“ werden. Babys, die fertige Beikost-Menüs erhalten werden sehr gut mit hochwertigem Fett und mit Energie versorgt. Die HiPP Gläschen enthalten hochwertiges Rapsöl mit seiner vorteilhaften Fettsäurezusammensetzung. Wenn Sie wegen des Gewichts in Sorge sind, dürfen Sie das zusätzliche Öl ohne Bedenken weglassen. Was die Mahlzeitenmenge anbelangt, können Sie entspannter vorgehen. Wenn die Voraussetzungen so gut sind: geregeltes Essen zu festen Essenszeiten, ausgewogene, abwechslungsreiche Speisenauswahl, zusätzliche Getränke, hat ein Kind in diesem Alter die Fähigkeit, alles nach Bedarf zu regeln, darauf können Sie vertrauen. Die durchschnittlichen Essensmengen liegen in diesem Alter bei etwa 220g. Es darf also ruhig mehr sein. Bitte lassen Sie sich nicht durch andere verunsichern. Jedes Kind ist anders und hat ganz unterschiedliche Vorgaben. Ich kann mir vorstellen Ihr kleiner Schatz zählt zu den kräftigen, muskulösen Kindern und wirkt vom gesamten Erscheinungsbild eher pummelig. Das heißt aber nicht, dass er dick ist. Der Kleine ist in einem Alter, in dem Babys erfahrungsgemäß die größte „Körpermasse“ ansetzen. Das ist normal und auch verständlich, er steht ja unmittelbar davor sich immer mehr zu bewegen und die Welt bald aus ganz anderer Perspektive zu beobachten. In der Regel streckt sich die Gestalt dann ganz von selbst und verliert sich der „Babyspeck“. Glauben Sie mir, Sie machen beim Nahrungsangebot und bei den Regeln keine auffindbaren Fehler. Letztendlich sollten Sie sich ausschließlich auf die Meinung Ihres Arztes verlassen. Wenn der Arzt keine Auffälligkeiten feststellen kann und zufrieden ist, sollten Sie Vertrauen haben. Sonnige Grüße Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 28.06.2013