Darf ich Sab Simplex benutzen?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Darf ich Sab Simplex benutzen?

Hallo liebe Experten, ich habe eine Tochter sie ist 3 Wochen alt. Leider hat es mit dem Stillen nicht geklappt, sodass sie nun die Flasche mit Premilch bekommt. Sie hat aber wahnsinnige Blähungen und ich weiß nicht was ich machen soll. Die Hebamme die uns betreut hatte leider noch keine Zeit vorbei zu kommen. Meinen Sie ich könnte schon Sab Simplex geben? Oder sollte ich die Milchnahrung umstellen? Gibt es da etwas von hipp speziell für Blähungen? Vielen Dank für Ihre Hilfe.

von "Annalena" am 24.06.2019, 14:49



Antwort auf: Darf ich Sab Simplex benutzen?

Liebe „Mäuserich“, herzlichen Glückwunsch zur Geburt Ihrer kleinen Tochter! Ich kann gut verstehen, dass Sie nach Abhilfe suchen. Es ist nicht einfach für Sie als Mama, wenn Ihr kleines Mädchen sich plagt. Bei Neugeborenen ist es nicht ungewöhnlich, dass sich die Verdauung erst einmal einspielen muss. Der Darm von Säuglingen ist in den ersten Monaten noch sehr sensibel. Deshalb sind Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen und Bauchschmerzen nicht selten. Ganz genau ist nicht geklärt, was die Beschwerden auslöst. Als sehr wahrscheinlich gilt jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem die Ursache ist. Dabei sind gestillte Kinder genauso betroffen wie Fläschchen ernährte. Sprechen Sie am besten mal mit Ihrem Kinderarzt. Er kann Ihnen empfehlen, ob Sie Sab Simplex geben sollen. Auch kann er einschätzen, ob die Bauchbeschwerden Ihrer Kleinen über das „Normale“ hinausgeht. Dann könnte eine Spezialnahrung wie unsere HiPP Comfort das Richtige sein. Wir empfehlen aber immer, diese nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt zu reichen. Es ist jedoch nicht nur die Verdauung, die hier eine Rolle spielt. Das Nervensystem allgemein ist oft noch übersensibel. Manche Babys können noch nicht zwischen wichtigen und unwichtigen Reizen unterscheiden und müssen erst in unserer Welt ankommen. Ein ruhiger Tagesablauf ist deshalb besonders wichtig. Keine Geräusch- oder Reizüberflutung, abgedunkelte Räume, einfach ein ruhiges, täglich gleich bleibendes Einwirken. Auch wenn es leicht gesagt ist, versuchen Sie selbst Ruhe zu bewahren und den Tag ruhig zu strukturieren, das überträgt sich auf Ihre Tochter. Was Sie bei Blähungen noch tun können: • Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihre Kleine ihr Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, die Kleine auch zwischendurch aufstoßen lassen. • Wenn notwendig, passen Sie die Größe des Saugers an (bei umgekehrter Flasche ein Tropfen pro Sekunde). Vielleicht läuft ihr die Milch zu schnell aus dem Sauger. • "Fliegergriff": Legen Sie Ihre Tochter in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Ihren Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihrer Kleinen in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen. • Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein Ihres Kindes ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein. Ihre Kleine ist noch sehr jung, da wird sich vieles noch einspielen. Wichtig ist es, in diesen unruhigen Zeiten Ihrem Kind Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln. Seien Sie einfach bei Ihrem Schatz, nehmen Sie sie in den Arm und wiegen Sie sie sanft hin und her. Sorgen Sie für einen ruhigen und geregelten Tagesrhythmus. Mein wichtigster Rat ist mit Ruhe der Kleinen zu begegnen. Das entspannt Ihre Tochter und die ganze Situation. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Mädchen alles Gute! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 26.06.2019