Hilfe! Wir haben hier einen kleinen Beikostverweigerer! Er ist 7 Moate alt. Vor 4 Wochen probierten wir das erste mal Beikost. Hat ihn auch anfangs interessiert. Von dem angebotenen Karottenbrei hat er das halbe Glas gefuttert, ab dritter Woche gingen nur noch ein paar Löffel täglich und seit einer Woche nichts mehr. Der Mund bleibt hartnäckig zu. Ohne essen hat ers auch schon 7 STd. ausgehalten. Lag daran, dass ich zum Stillen nicht da war und er hat gar nichts genommen, er hat so lange gehungert,war ihm lieber als den Brei zu essen. Dabei hatte wir auch andere Breie mit vershciedenes Gemüse und Obst-Haferflocken haben versucht.Nun sind wir wieder beim voll-Stillen zurück, weil er nichts isst. Was kann ich tun? Kenne Sie das Problem?
Danke!
von
KyraMarc
am 05.11.2020, 12:31
Antwort auf:
Beikostverweigerer!
Liebe „Biona“,
es kann immer mal wieder Rückschritte in der Beikosteinführung geben – auch wenn es die ersten Tage gut mit dem Löffeln geklappt hat. Das ist nicht ungewöhnlich!
Ihr Kleiner befindet sich gerade in einer Gewöhnungsphase. Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Diesen Brei muss Ihr Sohn auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling und am Anfang auch noch recht anstrengend! Geben Sie Ihrem Schatz die Zeit, die er braucht. Erzwingen lässt sich hier nichts.
Starten Sie nun gerne einen neuen Versuch mit der Beikost und bieten ihm wieder ein paar Löffelchen Gemüsebrei an. Bleiben Sie hier einfach ganz geduldig dran und bieten Ihrem Kleinen den Brei immer wieder ganz selbstverständlich an. Da Ihr Sohn bereits auch schon verschiedene Gemüsesorten kennen gelernt hat, können Sie dann auch schon etwas zügiger einen Schritt weitergehen und die Kartoffel mit ins Spiel nehmen. Vielleicht findet Ihr Schatz schon gleich viel mehr Freude am Löffeln und es trifft eher seinen Geschmack.
Am Anfang kann es auch helfen, wenn Sie kleine Mengen von z.B. Apfelbrei unter das Gemüse mischen und diesen dann nach und nach reduzieren. So kann sich Ihr kleiner Schatz langsam an den herzhaften Geschmack gewöhnen. Kennen Sie die HiPP Frucht & Gemüse-Gläschen? - Hier gibt es z.B. die Sorte HiPP „Apfel mit Süßkartoffel“ ( https://shop.hipp.de/hipp-apfel-mit-suesskartoffel-190g-2249.html ). Auch das ist eine gute Möglichkeit das Gemüse Ihrem Sohn schmackhaft zu machen.
Mag Ihr Sohn den Brei nicht essen, dann machen Sie ein Päuschen, bieten aber nicht gleich die Milch an, sondern füttern wieder weiter. Ruhig auch mal den Appetit zum Gehilfen machen und nicht gleich die Milch anbieten. Mit etwas Appetit isst es sich mittags auch gleich schon viel besser. Wenn Ihr Kind merkt, dass es nicht mehr die „sichere“ Milch im Anschluss gibt, wird er auch mehr vom Brei essen.
Lassen Sie Ihren Sohn auch mal das Essen selbst erforschen indem Sie ihm z.B. ein weiches Löffelchen selbst in die Hand geben. Oder Sie bestreichen den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei – vielleicht packt dann die Neugier Ihren Kleinen und der Brei ist gleich schon viel interessanter. Dies wird zunächst noch etwas chaotisch zugehen und die Breimengen werden zu Beginn auch eher gering ausfallen. Sie werden aber sehen, mit der Zeit wird sich Ihr Sohn immer mehr auf das Essen einlassen, und auch die Mengen werden mehr.
Achten Sie auch weiterhin auf das richtige Zeitfenster. Ihr Kleiner sollte nicht übermüdet sein und noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihren Kleinen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass er die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Wenn er sieht wie viel Spaß Sie selbst am Essen haben, motiviert ihn das mit am besten.
Ich bin mir sicher, das spielt sich bald ein bei Ihrem Kleinen. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass das Löffeln bald besser klappt!
Manchmal platzt von dem ein auf den anderen Tag der Knoten und die Kleinen werden zu Löffelhelden!
Ihnen und Ihrem Schatz wünsche ich alles Liebe und Gute!
Herzliche Grüße
Eva Freitag
von
Eva Freitag
am 06.11.2020
