Beikosteinführung mit Schwierigkeiten

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Beikosteinführung mit Schwierigkeiten

Hallo, wir sind nun in der 2.Woche der Beikosteinführung und mein Sohn ist fast 21Wochen alt. Hatte zuerst 4Tage Hipp Pastinake dann 4Tage Kürbis und dann selbstgekocht 2Tage Zucchini mit Kartoffel dann 2Tage Pastinake mit Kartoffeln von Hipp gegeben. Kürbis u Pastinake waren gut (halbes kleiner Glas pro Tag) gegessen. Danach jedoch nörgelt er beim Essen. Will nicht in seinem Stuhl(Tripp Trapp babyschale mit Kissen zum besser geradesitzen)sitzen und windet sich. Auf dem Schoß ist er auch nur am motzen. Aber hat dann immer seine 100ml gegessen. Macht den Mund trotz motzen auf. Wenn ich ihm Apfel(also schön süß)gebe motzt er nicht. Meine Hebamme meinte ich kann Apfel auch zum Gemüse mischen damit er zufrieden isst. Aber ich will nicht das er dann nur Süßes will.....Sie meinte auch ich könne schon nun in der zweiten Beikostwoche mit Fleisch anfangen. Aber irgendwie steht im internet u auch in meinem Beikostbuch(von Nina Bott) das auch Kartoffel zu früh ist. Kartoffel erst ab 3. Woche u Fleisch ab 4. Was soll ich machen? War Kartoffel vllt zu früh? Wobei er es gegessen hat. Seine Verdauung klappt super. Kommt eigentlich bald darauf wieder raus. Noch eine Frage auch zum Stillen. Es heißt danach stillen. Aber mein Sohn trinkt nur wenn er Hunger hat sonst nicht. Da dreht er sich weg. Und ich kann nicht gut abschätzen zu füttern kurz bevor er Durst hast, weil sein Trinkverhalten variiert von 2-4Std. Ist das ein Nachteil für die Nährstoffaufnahme u Verdauung? Und wissen Sie ob Babys auch ihren Hunger übergehen können? Bin als so unsicher u leg ihn öfter an wenn er nörgelt u schon 2Std um sind weil ich denk er hat vllt Hunger.Aber er will nicht trinken. Heut waren es 5Std bis er deutlich war u Hunger zeigte. Seit Beikosteinführung hat er mehr Stuhlgang (breiig u vom stillen auch flüssig u zum Teil nur wenig, hört sich aber nach viel an wenns grad in der Hose landet. Hatte jetzt über 10Windeln nur mit Stuhlgang gewechselt. Und ich finde es ist weniger Pipi.Danke vorab!

von Zwoggel am 23.08.2019, 09:20



Antwort auf: Beikosteinführung mit Schwierigkeiten

Liebe „Zwoggel“, jetzt geht es los mit dem Löffeln! Was Sie beschreiben ist alles ganz normal. Ihr Kleiner befindet sich gerade in einer spannenden Gewöhnungsphase. Er lernt, dass es neben der Milch noch ganz andere leckere Sachen und Geschmäcker gibt. Die werden nicht mehr gesaugt, sondern mit einem Löffel aufgenommen. Und diesen Brei muss er auch noch im Mund selbst nach hinten schieben und abschlucken. Ganz schön aufregend für Ihren kleinen Liebling! Natürlich gibt es nun ganz verschiedene und neue Geschmackseindrücke. Dabei kann es Liebe auf den „ersten Biss“ sein, und manchmal braucht es mehrere Anläufe (8-10x) bis Baby und Lebensmittel Freundschaft geschlossen haben. Da heißt es für Sie als Mama frohgemut dran bleiben. Lassen Sie Ihr Baby frühzeitig die Vielfalt im Geschmack erleben und wechseln Sie alle 1-2 Tage die Gemüsesorte. Frühe Erfahrungen im Geschmack können langfristige Vorlieben beeinflussen. Auch gegen die Kartoffel spricht überhaupt nichts. Auch das Fleisch können Sie früher geben. Diese Ratgeber sind nur eine Orientierungsmöglichkeit. Bei der Beikosteinführung gibt es verschiedene, richtige Möglichkeiten. Schauen Sie dabei vor allem auf Ihr Baby. Sie schreiben selbst, dass Ihr Sohn die Kartoffeln gerne gegessen und gut vertragen hat. Auch die Verdauung ist völlig so in Ordnung. Was wollen Sie mehr? Beim Stuhlgang gibt es individuell eine enorme Bandbreite. Das gilt für die Konsistenz, die Häufigkeit und auch für die Farbe. Es gibt viele mögliche „normale“ Beschaffenheiten, die sich auch phasenweise abwechseln können. Gerade wenn die feste Kost die Milch ergänzt, zeigt sich das an der Verdauung und am Stuhlverhalten. Wichtig ist, dass Ihr Sohn mit seiner Verdauung gut zurecht kommt. Dann passt alles. Grundsätzlich ist es so: Solange es am Mittag nur Gemüse gibt - auch wenn es mal eine größere Portion mit ca. 190 g sein sollte - oder so lange ein Baby nicht in etwa eine Portion Menü (wie Gemüse-Fleisch-Brei) schafft, kann es im Anschluss noch Milch zum satt trinken geben. Erfahrungsgemäß wird die Milch automatisch weniger wenn die Beikost reichhaltiger wird. Sie können die Brust nur anbieten, bestimmend bleibt dabei Ihr Junge. Mag er nach dem Brei keine Milch mehr, ist das auch ok. Füttern Sie Ihren Kleinen einfach nach seinem Bedarf. Er weiß selbst am besten, wann er gestillt werden will. Da gibt es keine Nachteile hinsichtlich der Nährstoffe oder der Verdauung. Hören Sie immer auf Ihre mütterliches Bauchgefühl und die Signale Ihres Sohnes. Diese beiden sind der beste Ratgeber überhaupt. Sie werden auch mehr und mehr erkennen, warum der Kleine aufwacht oder sich meldet. Hat das Baby wirklich Hunger oder ist die Windel voll, oder meldet er sich, weil er Nähe sucht und beruhigt werden will oder weil das Bäuchlein drückt? Vielleicht will er auch mal nur kurz beruhigt werden. Sehen Sie alles auch nicht zu streng „wissenschaftlich“. Gehen Sie hier ganz entspannt und nach Ihrem mütterlichen Gefühl vor. Viel Löffelspaß wünscht Doris Plath

von Doris Plath am 23.08.2019