BMMFs in Premilch?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: BMMFs in Premilch?

Hallo, ich habe ein Baby im beikostreifen Alter zu Hause und stelle mir folgende Frage: Aufgrund von BMMFs und bestimmten Proteinen wird meines Wissens von einigen Wissenschaftlern empfohlen, im 1. Lebensjahr auf Kuhmilchprodukte und Rindfleisch zu verzichten. In unserem konkreten Fall stille ich großteils, habe aber auch schon ergänzend hypoallergene Premilch zum Zufüttern (auf Kuhmilchbasis) verwendet. Andere Produkte wie „normale“ Kuhmilch, Käse oder Fleisch gab es bisher nicht. Wie sieht es mit der Premilch aus - ist das „Kind bereits in den Brunnen gefallen“ und mein Baby bereits einem erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt? Macht es bei uns Sinn, z.B. den Haferbrei mit der Pre HA anzurühren, aber weiter auf andere Kuhmilchprodukte zu verzichten? Und welche Rolle spielt es, dass ich hauptsächlich stille - bietet das bereits einen Schutz oder ist der nur gegeben, wenn ausschließlich Muttermilch und keinerlei Pre HA zum Einsatz kommt? (Anmerkung: Ich weiß, es handelt sich erstmal „nur“ um eine Hypothese und muss noch viel zur Natur der BMMFs geforscht werden. Im Kern interessiert mich aber, ob es dann einen Unterschied macht, ob man kuhmilchbasierte Premilch oder andere Kuhmilchprodukte verwendet) Danke bereits im Voraus für Ihre Hilfe

von noch-eine-Mami am 18.03.2021, 12:04



Antwort auf: BMMFs in Premilch?

Liebe „noch-eine-Mami“, ich kann gut verstehen, dass Sie sich hier genauer informieren möchten, da so eine Meldung verständlicherweise zunächst für Unsicherheit sorgen kann. Wie Sie bereits schreiben, sind die genannten Zusammenhänge erst einmal nur Überlegungen zu Beobachtungen, jedoch keinerlei wissenschaftlich geprüften Fakten. Die Entstehung von Krebs ist in der Regel von vielen Faktoren bedingt. Auch andere Umweltfaktoren und Einflüsse, die in dem Zusammenhang nicht berücksichtigt wurden, können bei den genannten Beobachtungen eine - vielleicht sogar größere - Rolle spielen. Für fundierte Aussagen bedarf es hier grundlegender wissenschaftlicher Überprüfung. Für Eltern gilt nach wie vor: Sie können uneingeschränkt wie gewohnt Säuglingsnahrungen – egal ob HA-Nahrungen oder herkömmliche Säuglingsmilchnahrungen – und Beikostprodukte mit Rind und Kuhmilchzutaten verwenden. Die Forderung nach einem Verzicht auf Milchprodukte im Säuglingsalter widerspricht sowohl den Empfehlungen der Fachgesellschaften (DGKJ, EFSA, ESPGHAN) als auch den einschlägigen Handlungsempfehlungen des Netzwerks Junge Familie (BzfE) oder dem Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE). Nach heutigem Stand sind Milch- und Milchprodukte (außer natürlich Kuhmilch als Trinkmilch) zur Ernährung von Babys geeignet und werden im Rahmen der Beikost als Zutat empfohlen. Sie können daher weiter eine Pre HA Nahrung zufüttern oder wenn kein erhöhtes Allergierisiko vorliegt auch eine normale Pre Milchnahrung. Auch im Beikostalter ist eine HA-Nahrung zur Vorbeugung vor Allergien nicht mehr notwendig und Sie können eine herkömmliche Säuglingsmilch zum Zufütten anbieten. Herzliche Grüße und alles Liebe Ulrike Kusch

von Annelie Last am 19.03.2021