sehr geehrter dr. jorch,
immer wieder lese ich hier, dass frühgeborene mit ihren eltern ins SPZ gehen. wir haben zwei frühchen (m - 34+0 und w - 31+2). beide der ssw entsprechend gut entwickelt, beide ohne komplikationen oder krankenheiten.
uns hat weder das krankenhaus noch der kinderarzt jemals von einem spz erzält geschweige denn gesagt, dass wir da vorstellig werden sollen. wir gehen lediglich zu den normalen u- untersuchungen. wenn ich das mit dem spz so lese, denke ich immer dass ich vielleicht was verpasse.
was ist das für eine einrichtung und wer geht dorthin???
meine tochter ist am 2.10.11 (31+2) geboren mit 1560 g und 40 cm und KU 30 cm. sie wiegt mittlerweile 7 kg und hat eine körpergröße von 63 cm erreicht. unser ka ist mehr als zufrieden, am 13.4 (mit 6 mon korr. 4 mon) hat sie sich erstmals allein vom rücken auf den bauch gedreht.
wir beschäftigen uns als eltern viel mit den kindern. beide bekommen bücher vorgelesen, wir singen, tanzen durch die wohnung. mit beiden haben wir viel gekänguruht am anfang und beide haben wir monatelang (als ritual) abends massiert.
unser sohn geht in die krippe seit er 2 ist, ist dort gut integriert, spricht und läuft und hopst mit den anderen durch die gegend. uns unsere kleine beobachtet am nachmittag gern ihren bruder und ist sehr aufmerksam und wach. beide haben weder ein frühchengesicht noch irgendetwas anderes an sich, dass an ihren unglücklichen start ins leben erinnern könnte. beide mussten keine krankengym. noch sonstiges machen. die wochen zu früh haben beide gut und zügig aufgehholt.
deshalb würde mich das spz interessieren -- wäre es wichtig, dass jedes frühchen dort irgendwann einmal vorstellig wird??? oder machen wir als eltern genug. ich bin jedenfalls mit dem gedeihen der kinder sehr zufrieden.
danke für die antwort
von
elli1982
am 18.04.2012, 12:38
Antwort auf:
Was ist das SPZ für eine Einrichtung und wer geht dorthin?
Minkabilly hat eigentlich ihre Frage schon beantwortet. Es ist in der Tat so, dass in den meisten Regionen im deutschen Gesundheitssystem die SBZ´s sich insbesondere um die Ex-Frühchen mit Handicaps (z.B. Zerebralparese) zusammen mit anderen kümmern.
Aber längst nicht jedes Frühchen muß im SBZ angemeldet werden. Die Kinderärzte wissen in der Regel, welches Frühchen eine SBZ-Betreuung benötigt und welches nicht.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 22.04.2012
Antwort auf:
Was ist das SPZ für eine Einrichtung und wer geht dorthin?
Huhu!
Ich kann dir von uns berichten: mein Sohn war auch nie im SPZ, er kam 30+4 SSW.
Meine Tochter wird im SPZ bis zum 5.Lebensjahr regelmäßig vorgestellt (aber zwecks Studie "was wird aus den kleinsten", sie kam 24+4 SSW mit nur 340 g).
LG
Ich kopiers mal:
Sozialpädiatrische Zentren (SPZ) sind ambulante interdisziplinäre Einrichtungen. Sie bieten ergänzend zu den Praxen niedergelassener Ärzte und Therapeuten und den Frühförderstellen interdisziplinär Hilfe und Unterstützung für Kinder mit Entwicklungsstörungen und Behinderungen bzw. von Behinderung bedrohten Kindern an. Sie stehen fachlich und medizinisch unter ständiger ärztlicher Aufsicht. In sozialpädiatrischen Zentren werden anders als in Frühförderstellen Kinder und Jugendliche jeden Alters behandelt.
Bereits 1968 wurde in München von Theodor Hellbrügge das erste Zentrum zur Untersuchung, Behandlung und Rehabilitation behinderter und von Behinderung bedrohter Kinder aufgebaut.
Inzwischen existieren etwa 130 SPZs in Deutschland. Davon bieten etwa 10 Zentren auch eine stationäre sozialpädiatrische Behandlung an.
Die Arbeit von SPZ richtet sich auf diejenigen Kinder aus, die wegen der Schwere bzw. Kompliziertheit der Krankheit oder einer drohenden Krankheit nicht von Ärzten, sonstigen Therapeuten und den Frühförderstellen behandelt werden können.
Gesetzliche Grundlagen für die SPZs sind in § 119 SGB V und in § 4 Frühförderungsverordnung auf der Grundlage von § 30 SGB IX zu finden. Danach sind Sozialpädiatrische Zentren Einrichtungen der gehobenen Versorgungsstufe und eine besondere Form der ambulanten Krankenbehandlung sowie zur Erbringung der rehabilitativen Komplexleistung Frühförderung und Früherkennung. Ein SPZ bedarf im Bereich von § 119 SGB V einer Zulassung durch einen speziellen Ausschuss, der von den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen besetzt ist.
Die Behandlung in einem SPZ muss von einem niedergelassenen Arzt verordnet werden. Die Inanspruchnahme von Leistungen ist für gesetzlich versicherte Patienten kostenlos.
von
minkabilly
am 18.04.2012, 13:44
Antwort auf:
Was ist das SPZ für eine Einrichtung und wer geht dorthin?
hey, dank dir. sag mal ward ihr nicht auch aus osnabrück????
von
elli1982
am 18.04.2012, 16:34
Antwort auf:
Was ist das SPZ für eine Einrichtung und wer geht dorthin?
Ja...und in Osnabrück gibt es neu ein SPZ im Kinderhospital.
von
minkabilly
am 18.04.2012, 20:09