Koffein und kein Fortschritt

PD Dr. med. Axel Hübler Frage an PD Dr. med. Axel Hübler Kinderarzt und Neonatologe

Frage: Koffein und kein Fortschritt

Hallo, wir haben vor 3 1/2 Wochen unsere Tochter bei 35+1 bekommen. Unsere Tochter war blau nach der Geburt und wurde auf die Intensivstation gebracht. Dort war sie bis vor 1 1/2 Wochen am Cpapa und jetzt an der High Flow Brille. Sie hat 6 Tage Koffein bekommen aufgrund von Atempausen bzw. periodischer Atmung und Bradykardien. Jetzt wollen die Ärzte wieder für drei Tage Koffein ansetzen, weil es laut ihren Aussagen nicht vorwärts geht. Sie war gestern 16 Stunden ohne Atemhilfe und heute Nacht dann wieder 6 Stunden und heute Mittag hat sie wider Sättigungsabfälle mit Bradykardien gehabt sodass sie jetzt wieder an der Atemhilfe ist. Wir Eltern verstehen gerade die Welt nicht mehr. Und so langsam haben wir den Verdacht dass da mehr dahinter steckt als die Frühgeburtlichkeit vielleicht was genetisches aber die Ärzte wollen nichts in die Richtung unternehmen meinen dass soll später der Kinderarzt machen. aber es bringt doch nichts mit Koffein zu behandeln wenn wir die Ursache nicht kennen oder?  Zudem ist es irgendwie abhängig von den Schwestern ob die Atemhilfe an oder ab ist.  jetzt wollen sie sie mit Koffein auf die normalstation verlegen und mit heimmomnitor entlassen. Aber das bringt doch alles nichts wenn wir die Ursache nicht kennen.    Am liebsten würde ich mit meiner Tochter einfach auf normalstation ohne Atemhilfe und schauen ob sie es nicht einfach ohne schafft. Uns wird immer nur gesagt sie braucht sie weil sie die Erholung braucht. Aber wie gesagt, dass ist sehr unterschiedlich von den Schwestern.

von Mary-s am 14.03.2024, 15:57



Antwort auf: Koffein und kein Fortschritt

Guten Abend, Ihre Tochter gilt mit einer Geburt nach 35 Schwangerschaftswochen als spätes Frühgeborenes. Häufiger als bei Reifgeborenen kann es auch in diesem Schwangerschaftsalter noch zu Unreifeproblemen der Lunge selbst und zusätzlich zur Unreife der Atemregulation kommen. Die Anwendung einer nichtinvasiven Atmungsunterstüzung (wie sie eine High Flow Brille darstellt) ist in den ersten Lebenstagen dadurch nicht selten erforderlich. Darüber hinaus kann auch bei späten Frühgeborenen mit einer Neigung zu Atempausen und damit verbundenen Sättigungsabfällen die Anwendung von Koffein zur Atemstimulation hilfreich sein. Während die Atmungsunterstützung mittels High Flow Brille im Reifealter Ihrer Tochter typischerweise nach einigen Tagen beendet werden kann, ist die Anwendung von Koffein bei Neigung zu Atempausen meistens etwas länger erforderlich, da die Reifung des Zentralnervensystems mehr Zeit braucht. Ich möchte Sie sehr ermutigen, erneut das Gespräch mit den behandelnden Ärzten zu suchen, um sich die aktuelle medizinische Situation und den voraussichtlichen Behandlungsplan für die nächste Zeit erläutern zu lassen. Dabei wären folgende Aspekte von Bedeutung, die sie selbst mehrheitlich schon benannt haben: Ist die aktuelle Situation noch als Unreifephänomen zu betrachten oder gibt es andere Ursachen, die einer weiterführenden Untersuchung bedürfen (beispielsweise ein Röntgenbild des Brustkorbs und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens)? Bestehen weiterhin Probleme mit der Lunge, welche den Einsatz einer High Flow Brille (oder ähnlicher Techniken) erfordern oder stehen eher Atempausen im Vordergrund, wo die Fortführung der Behandlung mit Koffein sinnvoll sein kann? Alles Gute!

von PD Dr. med. Axel Hübler am 14.03.2024



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