Frage: Nächtliches Darmproblem

Hallo, meine Tochter wird am 23.10 8 Monate. Wir haben das Problem, dass sie meist um fünf/ halb sechs frühs "Bauchweh" bekommt. Sie fängt dann immer das drücken an, zieht die Beine hoch und wirft sie dann wieder runter, der Bauch ist dabei hart und angespannt. Ich massiere ihr dann immer den Bauch im Uhrzeigersin, um ihr Erleichterung zu verschaffen. Meist kommen nach einer halben Stunde bis Stunde drücken ein paar Pupse, selten Stuhlgang. Durch kuscheln findet sie gelegentlich auch wieder in den Schlaf. Steht man mit ihr auf, ist das drücken und der angespannte Bauch weg. Das Bauchweh tritt auch auf, wenn sie nachts nicht gefüttert wird. Das Bauchweh tritt auch nur nachts auf, unter Tags hat sie keines. An was kann es liegen, dass sie immer nachts Bauchweh hat? Würde eine Kur z.B. mit Bigaia etwas bringen? Sollte sich die Verdauung nicht eigentlich schon einpendelt haben? Wie kann ich ihr helfen? Veräppelt sie uns am Ende? (Habe sie schon ignoriert, ohne Erfolg) Wir verzweifeln langsam und es ist auch kräftezehrend, gerade für meinen Mann, der den ganzen Tag auf Arbeit ist. Zu ihrer Geschichte: Meine Tochter ist normal geboren (53cm 3820g, Geburt war schwer), hat jedich von Geburt an Probleme mit der Verdauung gehabt. Anfangs hieß es, es wären Drei-Monats-Koliken, dann hatte sie plötzlich Blut im Stuhl und es wurde eine Kuhmilchunverträglichkeit diagnostiziert. Ich habe dann auf sämtliche Kuhmilchprodukte verzichtet und es wurde schnell besser. Leider musste ich das stillen mit 6 Monaten aufhören, da ich immer wiederkehrende stark offene Brustwarzen hatte. Bis dahin wurde sie nach Bedarf gestillt. Sie hatte hier von Geburt an einen 3,5-4 Stunden Rhythmus. Im Juli haben wir mit der Beikost angefangen, welche sie mit großer Begeisterung angenommen hat. Wir sind bei drei Breimahlzeiten am Tag. Sie bekommt folgende Mahlzeiten: Je nach Aufstehzeitund nächtlichen trinken 7:00-7:30 230 ml Pre-Milch (Spezialmilch, HA hydrolisiert) 12:00 Gemüse-Fleisch-Brei (isst immer ca 190 g), alles selbstgekocht, keine Fertignahrung , 3x Woche Fleisch (Rind/Pute/Schwein) 1x Woche Lachs 2x Woche Brei mit Hirse 16:30 Obstbrei und Obst am Stück, so viel sie möchte 19:00 Milch-Getreidebrei mit Pre angerührt ca 200 g Nachts meist zw 2:00-3:00 180 ml Pre Dazu bekommt sie abgekochtes Wasser und schwachen Tee (Kamille, Beutel 2-3x eingetaucht) angeboten. Hier trinkt sie zwischen 120-180 ml. Schlafen tut sie zwischen 9:30- 11:00 Uhr und 14:00-16:00 Uhr, mal kürzer, mal länger, ich wecke sie nicht. Um 20:00 Uhr wird sie ins Bett gebracht. Sie schläft normal nachts ruhig, bis das nächtliche Drücken anfängt. Die schläft direkt neben meinem Bett in einem Beistellbett, ein direkter Kontakt ist dadurch möglich. Zu uns ins Bett darf sie nicht mit rein, da wir ein Wasserbett haben. Der Stuhlgang ist eher fest (Hasenpämperle) bis auch normal und zwischen 2-4 am Tag. Gerade bekommen wir auch den 5. Zahn, hier haben wir festgestellt, dass, bis der Zahn durch bricht, der Suhl immer fest war. Ansonst ist sie ein aufgewecktes, fröhliches, lebensfrohes Kind, dass sehr selten weint. Sie hat großes Interesse an ihrer Umwelt, will alles entdecken und anfassen und begeistert sich auch an allem. Sie ist gerade 75 cm groß und wiegt 10,5 kg. Bei den U-Untersuchungen war immer alles in Ordnung. Geimpft wurde sie mit allem im zeitlichen Rahmen. Osteopathisch ist sie auch durch gecheckt, erst letzte Woche wieder, hier ist alles in Ordnung. Ich freue mich auf eine Antwort. Liebe Grüße, Flocke1105

von Flocke1105 am 19.10.2020, 10:14



Antwort auf: Nächtliches Darmproblem

Zunächst: Derart lange Texte sind kaum zu bewältigen. Wenn alle derartige Leporellos schreiben würden, müßten wir kapitulieren. Was wichtig ist, das ist das Wort "Hasenpämperle". Ihr Kind leidet offensichtlich an einer funktionellen Verstopfung. Zur Erklärung und Behandlung können Sie eine PDF Datei zum Thema herunterladen. Ihr Kind braucht sicher ein Macrogol-Präparat als Stuhlweichmacher. Beginnen Sie mit 2 x 1/2 Beutel Macrogol in Wasser gelöst zu trinken geben. Wenn der Stuhl weich ist, werden die Bauchbeschwerden weggehen.

von Prof. Dr. med. Michael Radke am 19.10.2020