Guten Morgen, sehr geehrter Herr Dr. Nohr,
entschuldigung. Aber Ihre Antworten sind wirklich für mich Lichtblicke
Nunja, ich höre öfters + verschied. Seiten (Frau, Mama, Nachbarn) Kritik am Umgang mit unserer Tochter 2,5 Jahre. " du darfst nicht alles durchgehen lassen,
nicht immer tragen - die kann ja laufen, du musst strenger sein sonst tanzt sie dir auf der Nase herum und scheitert später bei Autoritätsformen (Schule, soziale Gruppe)
Ein Bsp. ich habe sie auf meinen Schultern getragen, und sie hat mir dabei Breze in Haare "gespuckt",als ich es merkte- schimpfte ich nicht ich habe ihr nur erklärt, bitte aufhören. sie hat nicht aufgehört + weitergemacht+gelacht. Wieder habe normal erklärt, dass das nicht gut ist
andere (Habe ihre Spielfreunde genannt) könnten verärgert sein und das Essen nur zum essen da ist und andere nicht viel zu essen haben. Durch eine Ablenkung hat sie dann
aufgehört. Hätte ich streng sein sollen, schimpfen? Meine Frau schimpft in so Situationen mit ihr und wird "laut".
Ich bin aber immer so, ich schimpfe nie wohlmöglich, da mich solche Sachen nicht stören und ich als kindliches verhalten empfinde, will aber heißen ich bin null autoritär. Kann manmit nur reden auch erziehen (Liebevolle, klarheit) oder muss ich strenger sein und gar maßregeln/bestrafen.
Mit großem Dank verbunden und alles Gute Herr Nohr
von
Tristar
am 15.10.2020, 08:26
Antwort auf:
Kann ich (so) erziehen
Guten Tag,
ich versuche mal, Ihre Frage zu beantworten, auch wenn Sie sich direkt an Dr. Nohr wenden. Den erreichen Sie ab sofort montags.
Im Umgang mit Ihrer Tochter brauchen Sie jetzt noch nichts umzusetzen, was sie später für die Schule benötigt.
Jetzt geht es darum, wie Sie beide Ihr Miteinander entwickeln können, damit es für Sie beide zufriedenstellend ist. Da hat Ihre Tochter noch kein großes Repertoire und muss viel lernen. Das gelingt am besten mit Ruhe und Geduld aber auch mit der nötigen Konsequenz. Dazu muss man nicht schimpfen, schreien oder strafen.
Auch lange Erklärungen können Kinder in dem Alter noch nicht verstehen.
Kindern gelingt es mit zweieinhalb Jahren schon sehr gut, Grenzen auszutesten und auszuprobieren, wie weit sie gehen können. Und hier ist es sehr wichtig, dass sie Grenzen auch tatsächlich immer mal wieder erfahren, wenn ihr Verhalten unangemessen ist. Das kann in aller Ruhe geschehen. Aber Kleinkinder brauchen das, um zunehmend Erfahrungen mit dem Aushalten dieser Frustrationen zu machen und natürlich auch, um ihr Verhalten ändern zu können, wenn dies notwendig ist.
In der beschriebenen Situation scheint es nach meinem Verständnis darum zu gehen, dass Sie von Ihrer Tochter nicht bespuckt werden wollen und nicht um den falschen Umgang mit Essen. Das können Sie Iher Tochter auch in dem Alter schon vermitteln. Wenn Sie Ihnen auf den Kopf spuckt, wollen Sie sie nicht mehr tragen.
Keine Sorge, man kann "nur" mit reden ohne Strafen erziehen und muss auch nicht autoritär sein, aber Konsequenz und gegenseitiger Respekt gehören sicher dazu.
Ihre Tochter kann ja noch nicht wissen, dass Spucken nicht respektvoll ist, aber Sie wissen es und können es bei einer solchen Gelegenheit Ihrer Tochter beibringen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute
Ingrid Henkes
von
Ingrid Henkes
am 15.10.2020
Antwort auf:
Kann ich (so) erziehen
Abwandlung, wenn ich nur gut zurede erfasst sie ggf. ihr ""Fehlverhalten"" nicht so als dramatisch. Kann ich damit falsch erziehen im Hinblick auf soziale Gruppen?? Nicht das dort (Bsp. Brezespucken) sich damit selbst ausgrenzt?
VG
Christoph, bitte passen Sie auf sich auf
von
Tristar
am 15.10.2020, 08:28
Antwort auf:
Kann ich (so) erziehen
Mit 2,5 ist sie noch zu klein, um solche komplexe Erklärungen kognitiv wirklich zu verstehen.
Erklären - kurz, kindgemäß - ist super, muss aber in dem Alter doch eher auch noch mit einer Handlung gekoppelt werden. Also in dem Fall zB bei weiterem Brezel-Spucken das vorher angekündigte Herunternehmen von den Schultern.
So kann sie besser verstehen, dass deine Erklärungen einen bestimmten Zweck verfolgen - nämlich wirklich damit aufzuhören.
Viel reden hilft nicht immer viel ;-) Kinder schalten da schnell ab, weil es zu viel wird.
Also ganz konkret: "(die Brezel ist zum Essen. ) Hör bitte auf, sie mir in die Haare zu spucken, sonst kannst du leider nicht weiter auf meiner Schulter sitzen".
Macht sie weiter, nimmst du sie eben von der Schulter und sagst ihr nochmal, dass du nicht angespuckt werden möchtest.
Und das alles kann und sollte man ruhig tun - schreien, laut werden, strafen ist gar nicht nötig. Sie muss das ja alles erst lernen. Natürlich darfst du auch mal strenger/ärgerlicher sprechen - aber das ist ja nun erst der Folgeschritt, wenn das unerwünschte Verhalten immer weiter getrieben wird.
von
cube
am 15.10.2020, 09:29