Poan
Guten Tag, Mein Kind ist zwar schon 1,5 aber ich brauche Rat. Seit eben 1,5 Jahren leiste ich fast die gesamte Care Arbeit und kümmere mich um alle Termine , Spielgruppen etc. Die ersten 6 Monate waren wegen der Koliken und dem nächtlichen Clustern sehr anstrengend. Von August ( 1. Geburtstag ) Ense Dezember waren die Nächte sehr anstrengend und ich habe meistens kaum mehr als 3 Stunden geschlafen und das auch nicht am Stück. Dazu die beständige Kritik an mir als Mutter ( Stillen ist falsch, Famulienbett ist falsch, zu wenig Ausflüge, schlechte Erziehung, er soll halt schreien....) Ich habe bis jetzt kaum Unterstützung erfahren. Mein Mann muss auch ständig dazu angehalten werden, dass ich mal eine Stunde lesen kann. Furchtbar ist eigentlich auch das Gefühl der Einsamkeit. Ich unternehme schon einiges, aber gerade Wandern oder Tierpark mach ich trotzdem alleine. Ich mag das aber mit fehlt dann doch ein Gesprächspartner. Spielgruppen sind toll aber sehr teuer und da das Kind viel krank war, konnten wir nicht oft. Weitere Ausflüge sind schwer zu machen, da das Kind nach spätestens 30 Minuten aus dem Auto will. Er fährt einfach nicht gerne. Ich muss mir dann vom meinen Eltern anhören, dass das gelogen sei und ich sie nicht besuchen will. Im Gegenzug wollen sie aber nicht kommen weil es ja zu weit sei ( für sportliche Aktivitäten können sie aber Stunden im Auto verbringen). Ich fühle mich so gestresst und bin nervös und gereizt, sehr müde ( Kind schläft besser aber ich kann einfach nicht mehr gu schlafen ). Ich könnte soviel weinen, bin oft so wütend und muss sehr aufpassen dass ich mit dem Kind ruhig bleibe. Er läuft seit er 10 Monate alt ist und mittlerweile muss man wirklich sehr aufpassen und immer schauen. Dazu kommt eine Phase wo nichts ohne mich geht und er weint sobald ich z.b. am WC bin. Ich liebe den kleinen Kerl über alles aber ich fühle mich nicht gut. Auch streiten wir Eltern soviel. Ich weiß, dass Arbeit anstrengend ist, zudem sanieren wir ein Haus und mein Mann will vieles selbst machen. Es ist klar , dass er müde ist aber meine Erschöpfung ist nicht sichtbar und irgendwie wohl weniger wert ( " nur" 1 Kind und dann in Karenz =Urlaub). Ich weiß grad einfach nicht wie ich aus diesem Loch kommen soll
Liebe Poan, ich kann dich sehr gut verstehen. Es ist auch sehr schade, dass du so gar keine Unterstützung erfährst. Es wird dir sicherlich auch wenig helfen, wenn ich dir sage, dass die Kinder immer wieder Phasen haben, wo es einfacher ist oder aber auch schwerer sein wird. Dies ändert natürlich nichts an der Grundeinstellung deines Mannes und deiner Schwiegereltern. Da ich ansonsten deine Familie nicht kenne, ist es sicherlich etwas schwierig dazu zu sagen. Allerdings kann ich dir aus der Erfahrung von vielen Kursen und auch Wochenbettbetreuung sagen, dass es manchmal sehr reinigend und gut ist, wenn du deinem Mann wie auch deinen Schwiegereltern deutlich deine Meinung sagst. Du machst in allen Dingen ein großes Spagat um allen gerecht zu werden. Aber leider bleibst du dabei auf der Strecke und wirst dir selber gar nicht mehr gerecht. Also kann ich dir nur empfehlen: Steh für dich ein! Beide Teile kennen dich nur so. Nun hast du aber eine. Weiter Verantwortung dich und vor allem auch dein Kind. Und auch hier müssen alle Beteiligten lernen, wie man respektvoll und wertschätzen miteinander umgeht. Dies ist eine Lernphase, die sicherlich nicht einfach ist. Aber genauso wie dir die Meinung gesagt wird, steht es dir genauso zu auch deine Meinung klar und deutlich zu äußern. Auch wenn danach Funkstille ist, wird es sich auf jeden Fall wieder einpendeln. Wie sagt man so schön: „nach einem Sturm kommt auch wieder ein Sonnenschein". Du kannst natürlich auch noch einmal mit deiner Hebamme Kontakt aufnehmen oder dich eine anderen Kursleitung anvertrauen. Vielleicht wäre auch ein richtiger Urlaub für euch als Familie gut und sinnvoll. Dort könnt ihr euch nur auf euch konzentrieren und mal raus aus dem Alltag sein. Ich hoffe, dass meine deutlichen Worte für dich in Ordnung sind und du weißt, wie es gemeint ist. Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft! Steffi Rex