Sonja9
Hallo liebe Frau Rex, ich habe unser 4. Wunschkind (nach ICSI) vor 5 Wochen entbunden. Die Schwangerschaft war bis auf eine Corona Infektion entspannt. Unsere Tochter ist in der 43. SSW nach 4 Tagen Einleitung geboren worden. Schlussendlich habe ich nur mit Oxytocin Wehen bekommen. Die Geburt fand ich bis auf eine verlängerte Schulterentwicklung die durch sportliche Manöver sich aber auch spontan entwickeln ließen ganz gut. In den ersten zwei Wochen war alles ganz entspannt. Seither schreit unsere Tochter aber wirklich sehr viel. Sie schläft oder weint. Die Phasen in denen sie wach und aufmerksam ist, sind wirklich sehr kurz. Bauchschmerzen hat sie nur selten. Wir stillen voll. Dadurch dass ich ja schon 3 Kinder habe, habe ich auch viele Termine, die sich auch nicht reduzieren lassen. Ich versuche schon Reize zu reduzieren, wo es geht. Persönlich komme ich gut mit allem zurecht, ich bin nicht verzweifelt oder am Ende meiner Kräfte. Mir tut es mir leid so wenig "schöne" gemeinsame Momente zu haben. Und auch für meine großen Kinder tut es mir leid, dass ich gegen das Geschrei zum Beispiel Bücher vorlese. Federwiege, Pucken, Schnuller und Osteopathie haben wir schon versucht. Sie schläft insgesamt auch mehr, als die anderen Kinder es gemacht haben. Ich frage mich woran es liegt und frage mich ob die lange Einleitung und eventuell das Oxytocin oder die Corona Infektion die Ursache sein könnte. Und natürlich ob ich noch etwas machen kann. herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihren Rat!
Liebe Sonja9, sicherlich kann eine erschwerte Schulterentwicklung auch im Wachstum Blockaden hervorrufen. Gerade zwischen der vierten und sechsten Lebenswoche haben die Kinder noch mal einen sehr deutlichen Entwicklungsschub. Natürlich könnt ihr noch mal einen Termin bei einem Orthopäden machen. Ein Osteopath schaut etwas anders auf die Beschwerden als ein Orthopäde. Dadurch, dass ihr im Alltag viele Termine habt und dadurch sicherlich auch die ein oder andere Unruhe im Schlafrhythmus deines Babys entsteht, würde ich dir auf jeden Fall raten während dem Schlaf deinem Kind Ruhe zu geben. Auch wenn dein Kind schon daran gewöhnt ist in einer Wippe und viel bei dir auf dem Arm zu schlafen, ist es sehr sinnvoll langsam zu versuchen dies aus schleichen zu lassen. Babys entwickeln sich zu 75 % im Schlaf. Durch die ständige Bewegung in einer Wippe, wird auch das Gehirn die gesamte Zeit gefordert und kommt somit nicht zur Ruhe. Es gibt einige Berichte darüber auch unter anderem von Logopäden, die dies bestätigen. Sicherlich ist der einfachste Weg mit einer Wiege aber mittelfristig nicht unbedingt der Beste für dein Kind. Ich kann absolut verstehen, dass es sehr schwierig ist jedem Kind gerecht zu werden. Vielleicht könnt ihr in eurer Struktur etwas verändern und Fahrgemeinschaften bilden oder Oma oder Tanten Tage einführen in denen du etwas Entlastung bekommst und somit auch etwas mehr Zeit für dein Baby. Die klassischen „Schrei Babys“ gibt es eigentlich nicht mehr. Man weiß mittlerweile, dass die Kinder die sehr viel weinen irgendeinen Grund haben. Daher würde ich euch raten nach der Ursache zu schauen. Dies können sicherlich zu viele Einflüsse und Bewegung sein, Blockaden oder natürlich in dieser Woche auch eine Magen Darm Umstellung. Um deinen größeren Kindern gerecht zu werden und ihnen in aller Ruhe etwas vorlesen zu können, kannst du dein Baby abends als erstes stellen und Bett fertig machen. Und sollte dies die Uhrzeit zwischen 17:00 Uhr und 18:00 Uhr sein. Versuche klare Rituale am Abend für ein Baby zu haben, die in Sicherheit vermitteln. Babys gewöhnen sich sehr schnell an Rituale und wissen so sehr schnell dass es Schlafenszeit gibt. sollte dein Baby abends ihr schlecht einschlafen, kannst du 3-4 Tage jeden Abend baden. Ja, es gibt immer wieder Kinder die auf sehr viel Oxytocin nach ihrer Geburt sehr unruhig sind und sich schlecht selbst regulieren können. Allerdings kann ich dies nicht belegen, sondern es gibt verschiedene Berichte auf Fachseiten darüber im Internet zu finden. Diesen Kindern hilft oft ein Besuch beim Orthopäden oder Heilpraktiker genauso wie immer wieder das enge und ruhige Halten auf der Brust der Mutter oder auch noch einmal gepuckt zu werden. Ich hoffe, dass ich dir ein wenig weiterhelfen konnte! Liebe Grüße Steffi Rex
Sonja9
Und vielleicht als Ergänzung: unsere Tochter wohnt quasi auf mir. Ich lege sie weinend nur zur Seite, wenn es gar nicht anders geht, weil ich gerade einem anderen Kind helfen muss. Ansonsten ist sie in einer Trage oder meistens einfach auf dem Arm.
Sonja9
Liebe Frau Rex, ich würde gerne noch einmal gerne nachfragen wo ich Informationen dazu finden kann, dass zu viel Tragen negativ für die Hirnentwicklung ist. Im Internet habe ich dazu nichts gefunden. Meine drei großen Kinder habe ich auch sehr viel getragen, einfach weil ich das Gefühl hatte es tut dem Kind gut. Das "Abgewöhnen" auf dem Arm zu schlafen war so wenig ein Problem, dass ich erst mal darüber nachdenken musste, wann und wie das damals eigentlich genau war. Wir sind extrem gut strukturiert, anders würde ich es mit vier kleinen Kindern und Haushalt einfach auch nicht schaffen. Aber in einer Großfamilie werden eben oft Bedürfnisse priorisiert und abgewogen. Gerade in der Zeit zwischen 16 - 20 uhr ist bei mir Rush Hour. Die Kinder sind zu Hause und neben Korrektur von Hausaufgaben, zuhören was die Kinder erlebt haben und Streitigkeiten schlichten versuche ich dann noch ein Abendessen für uns alle zu kochen. Die Vorstellung ein schreiendes Baby dann noch ruhig und liebevoll in den Schlaf zu begleiten weicht von meiner Lebensrealität leider zu weit ab. Aber ich nehme den Impuls auf weiter zu schauen was die Ursache des vielen Weinens sein könnte. Aktuell versuche ich das Gefühl zu vermitteln, dass ich zwar nicht verstehe warum unsere Tochter so viel weinen muss, aber dass ich für sie da bin und wir das schon gemeinsam meistern werden. wie gesagt: ich würde mich gerne zu dem thema der negativen Aspekte des Tragens belesen um ggf. mein Verhalten anzupassen. Vielleicht können Sie mir da Quellen nennen. vieken Dank
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