Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Wie wird man den rosa Elefanten los?

Frage: Wie wird man den rosa Elefanten los?

shla

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Sehr geehrte Frau Dorn, mein Mann und ich wünschen uns noch ein Kind und es will seit einem knappen Jahr nicht klappen. Ich habe inzwischen einige körperliche stressbedingte Symptome wie Bauch- und Kopfschmerzen, Lippenherpes, Lidrandentzündungen etc. entwickelt, wobei ich nicht sagen kann ob das vom unerfüllten Wunsch und/oder der allgemeinen Situation kommt. Meine Frauenärztin sagte es sei alles in Ordnung und ich müsse aufhören mich zu verkrampfen, solle mir Entspannung und Hobbies suchen und mich nicht so sehr aufs Schwanger werden-Wollen zu konzentrieren. Seit sie das vor einigen Tagen gesagt hat ist es noch schlimmer geworden und ich denke quasi stündlich daran. Haben Sie einen Trick wie man den rosa Elefanten wieder los wird? Vielleicht haben ja andrere Forum-Leserinnen Tipps? Danke im Voraus!!


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Sie haben das schon gut formuliert mit dem rosa Elefanten. Genauso ist es, bekommt man den Auftrag etwas nicht zu tun oder an etwas nicht zu denken, drängen sich die Themen umso mehr auf. Wir Menschen sind so, dass wir über Ungelöstes eher nachdenken, als zu warten, dass sich Probleme von alleine lösen. Nach einem Jahr mit regelmäßigem ungeschützten Geschlechtsverkehr treten bei den meisten Paaren Schwangerschaften ein (in Abhängigkeit von dem Alter). Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich und Ihren Mann doch in einem spezialisierten Kinderwunschzentrum untersuchen. Mit Entspannung bzw. Stress hat das Schwanger werden in der Regel eher weniger zu tun.


Halimon

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Vielleicht kommt meine Antwort etwas spät, aber ich habe den Text eben erst zufällig gelesen. Diese Ratschläge, sich nicht zu sehr darauf zu versteifen, sich zu entspannen, die Zeit zu zweit zu genießen usw. kenne ich nur zu gut aus der KiWu-Zeit. Allerdings vor allem von wohlmeinenden Freunden. Mich hat das damals wütend gemacht, denn es hat impliziert, dass ich selbst schuld bin, dass es nicht klappt, weil ich offenbar zu verbissen und verkopft bin. Mir ging es wie dir: die Vorstellung, dass ich den Eintritt einer Schwangerschaft selber durch mein Gehibbel verhindern könnte, hat genau das Gegenteil von Entspannung bewirkt und mich schier verrückt gemacht! Mir hat geholfen: 1. Mir klar zu machen, dass es KEINEN Einfluss auf eine SS hat, ob man sie sich wie verrückt wünscht. Das ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält, weil es sich so schön erzählt. Hibbeln tun alle Frauen, die geplant schwanger werden wollen, je länger es dauert um so mehr. Das Wissen, dass es völlig wurscht ist, ob ich nachts wach liege und mir Sorgen mache, hat es etwas leichter gemacht. (Natürlich ist es für einen selber angenehmer und die zweite Zyklushälfte vergeht schneller, wenn man sich nett beschäftigt ;) 2. Mit meinem Partner den Humor nicht zu verlieren! Ab und zu mal darüber zu lachen, dass man GVNP haben muss 3. Uns untersuchen zu lassen und einen Termin in einer KiWu Klinik auszumachen. Dadurch hatte ich das Gefühl, aktiv etwas tun zu können. Auf den Termin mussten wir mehrere Monate warten, und nur allein dass wir ihn hatten, hat mir geholfen, mich zu entspannen. Es gab einen Plan B, falls es die nächsten Monate nicht klappt. Wir mussten den Termin nicht mehr wahrnehmen Drücke alle Daumen!!


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