Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Wie soll ich durch die Situation durchkommen?

Frage: Wie soll ich durch die Situation durchkommen?

eligr710

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Hallo Dr. Dorn, ich bin 33, keine Kinder und hatte bereits 2 Fehlgeburten. Dann kam die Diagnose PCO und Insulinresistenz. Bin jetzt durch KiWu Zyklusmonitoring schwanger geworden und jedes Mal dauert es 5 Zyklen, um schwanger zu werden. Jedoch sind meine Zyklen länger und es vergeht sehr viel Zeit und frustriert mich so. Nun bin ich schwanger in der 8. Woche und ich war anfangs sehr positiv eingestellt und sehr happy. Mitte der 6. Woche war nur eine Fruchthöhle im US, aber kein Dottersack und nur eine komische Struktur. Dann habe ich meine HCG Werte erfahren und die waren auffällig hoch. Ich habe 10 Tage lang fast jeden Tag mir Sorgen gemacht, ob es ein Hinweis auf ein krankes Kind oder schlimmeres ist. (Die erste FG war Trisomie 21). Am Montag bei 7+0 war ich bei US Kontrolle im KiWu Zentrum, es hieß, dass die Fruchthöhle leer ist, außer der komischen Struktur. Die 3. Fehlgeburt...irgendwie aber erwartet wegen den hohen HCG Werten und der leeren Fruchthöhle in der 6. Woche. Gestern war ich in der Klinik für eine Abklärung und einen medikamentösen Abbruch. Hatte schon am Montag Termine für Abortsprechstunde vereinbart, FA informiert, Termin bei Endokrinologin ausgemacht...in der Klinik war aber ein Embryo mit kräftigem Herzschlag da...zu klein für meine Schwangerschaftswoche. Die Oberärztin meinte, dass das wichtige die weitere Entwicklung ist und dass es egal ist, dass der HCG sich zwischen der 6. und 8. Wochen nicht verdoppelt hat. Die KiWu Ärztin war baff und hat mir eine schlechte Prognose gegeben - Embryo zu klein und HCG Entwicklung nicht korrekt. Ich bin einfach mental am Ende und mit unfassbaren mentalen Stress und inneren Unruhe. Entweder ist es ein Wunderbaby oder mir wird nächste Woche oder übernächste Woche gesagt, dass das Baby mich verlassen hat. Und danach noch der Abgang...und dann die Untersuchungen. Wie soll ich diese Zeit durchstehen? Soll ich überhaupt noch hoffen? Vielen Dank für Ihre Hilfe.


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Ihr hin und her gerissen sein zwischen Hoffen und Bangen ist total verständlich und niemand kann Ihnen gerade Gewissheit geben. Es ist ein bisschen "Fluch und Segen" der frühen diagnostischen Möglichkeiten. Natürlich möchten Sie ganz früh ganz viel wissen und am liebsten viel Sicherheit erfahren, aber die Natur geht an dieser Stelle ihre eigenen Wege, vieles von diesen Entwicklungen war bis vor wenigen Jahrzehnten gar nicht sichtbar. Es geht also wohl um die Akzeptanz der Ungewissheit und Unsicherheit. Versuchen Sie vielleicht ein wenig Ihre Gedanken "einzufangen", mehr im hier und jetzt zu bleiben und nicht jeden Tag alle Möglichkeiten komplett zu durchdenken - denn machen, können Sie und auch die Ärzt*innen gerade gar nichts - nur abwarten. Und abwarten fällt uns allen schwer!


Esmeralda

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Hallo, es tut mir leid, in was für einer extrem belastenden Spannung du bist. Meine Schwangerschaft war am Anfang auch nicht einfach, weil ich auch kurz vorher eine Fehlgeburt gehabt hatte. Mir hat eigentlich hauptsächlich Ablenkung geholfen. Ich hatte für die Zeit einen Streaming-Dienst und hab viel Zeit mit Filmen und Serien schauen verbracht... klingt oberflächlich, aber das hat mich von sorgenvollen Gedanken abgehalten. Alles Gute.


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