Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. phil. Dipl-Psych. Almut Dorn:

Verzweiflung

Frage: Verzweiflung

Ha-Sa

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Sehr geehrte Frau Dorn, kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich habe Anfang September letztes Jahr meinen Arbeitsplatz gewechselt. Kurz darauf habe ich erfahren, dass ich schwanger bin. Ab der 12. SSW habe ich ein Beschäftigungsverbot bekommen. Somit hat jeder mitbekommen, dass ich schwanger bin. Leider musste ich meine Zwillinge Mitte Dezember in der 17 SSW still zur Welt bringen. Seit dieser Woche bin ich durch eine Wiedereingliederung wieder in der Arbeit. Leider verstärkt sich seitdem wieder die Trauer. Ich weine täglich am Arbeitsplatz und fühle auch danach wieder eine sehr starke Trauer. Ich fühle mich plötzlich wieder ganz schwach und kraftlos. Nun weiß ich nicht was ich tun soll. Soll ich mich nochmal krank schreiben lassen, oder soll ich das jetzt durchziehen damit nicht ein erneuter Einstieg wieder schlimmer wird. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als ein Kind und habe aktuell keine Kraft mich auf der neuen Arbeit einzuarbeiten. Deswegen mache ich mir einen unglaublichen Druck wieder schnell schwanger zu werden. Können Sie mir vllt einen Rat geben, was ich in dieser Situation tun soll? Vielen Dank vorab für Ihre Hilfe!!


Dr. Almut Dorn

Dr. Almut Dorn

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Viele Frauen erleben den Wiedereinstieg in die Arbeit nach einem Schwangerschaftsverlust als äußerst belastend. Im Kopf hatte man sich ja bereits von der Arbeit zumindest für eine Weile verabschiedet. So fühlt man sich "am falschen Platz", da wären Sie ja jetzt ohne den Verlust nicht, deshalb verstärkt sich die Trauer nochmals. Dann gibt es weitere Faktoren, die mit reinspielen, gibt es dort nette Kolleg*innen, sind dort gerade viele schwanger, wollte man langfristig die Arbeitsstelle wechseln etc. Arbeit kann auch Ablenkung sein und ein Stück weit zurück in eine "Normalität" führen. Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Wiedereingliederung und erwarten Sie nicht zu viel von sich. Vielleicht dürfen die anderen ruhig mitbekommen, dass es Ihnen noch schlecht geht. Eine Folgeschwangerschaft ist etwas sehr tröstliches, aber natürlich ist die Zeit bis dahin und auch eine Schwangerschaft mit mehr Ängsten besetzt als zuvor - das ist auch ganz normal.


Ha-Sa

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Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Meinen Sie, es wäre vllt besser mich doch noch einmal krank schreiben zu lassen. Mir geht es so schlecht mit der Arbeit, ich kann kaum noch schlafen und ziehe mich komplett zurück.


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