Ann-Kristin
Liebe Frau Dorn, Derzeit bin ich in den Babyflitterwochen mit meinem neugeborenen, das dritte Kind. Ich bin 45 Jahre und habe immer von einer chaotischen fröhlichen gross Familie geträumt. Leider habe ich erst mit 40 Jahren meinen jetzigen Ehemann getroffen, er war der erste, mit dem eine Reife, innige Beziehung und Kinder vorstellbar waren. Er kommt aus einer kinderreichen Familie und wir waren uns einig. Ich wurde immer sofort schwanger und gebar mit 40, 42 und 45 die Kinder. Leider hatte ich auch letztes Jahr 2 frühe Fehlgeburten. Ich weiß, es ist wahnsinniges Glück, dass ich in meinem Alter noch dreifache Mutter geworden bin und ich bin unendlich dankbar für die wundervollen Schwangerschaften und Geburten und unsere gesunden Kinder. Ich weiß, dass ist nicht selbstverständlich. Ich genieße meine Kinder jeden Tag. Ich habe die Schwangerschaften geradezu zelebriert und wollte jetzt eigentlich die frühe Babyzeit als "letztes Mal" in mich aufsaugen. Genau das macht mich aber derzeit so sentimental und schmerzhaft wehmütig. Vom Verstand her sage ich, es wäre vermessen, jetzt noch kinderwunsch zu haben, will auch nicht als letztes Fehlgeburten erleben statt dieser wunderbaren letzten Geburt. Bloss es geht nicht richtig ins Gefühl rein. Und dann kommt wieder "Schwangerschaftsheimweh" oder dieses "letztes Mal" zwickt schmerzhaft, wenn ich ganz bewusst die Momente mit dem Baby aufsaugen will. Mein Mann sagte schon, ok, dann lassen wir es eben nach dem ersten Geburtstag drauf ankommen, also versuchen nicht explizit, sondern warten ab, was passiert. Was ist die richtige Strategie? Definitiv für sich sagen, letztes Mal und die Emotionen aushalten? Oder ein vielleicht als Hintertür? Wenn ich jünger wäre, würde ich auf alle Fälle noch eins wollen. Die vorrausseztzungen sind auch alle da, ich aber leider so alt... Obwohl ich mich nicht so fühle und keiner mir mein Alter glaubt, der mich kennt... Herzlichen Dank Anni
Es gibt da kein richtig oder falsch! Wenn Sie beide bereit sind, es weiter zu probieren und "Rückschläge" nicht zur Katastrophe werden, wird Ihr Gefühl Ihnen bestimmt von selber sagen, wann sie wirklich aufhören wollen. Ein Wunsch lässt sich nicht so leicht abstellen. Auch wenn Sie irgendwann beschließen, keine Schwangerschaften mehr zu wollen, kann eine Wehmut oder auch das Gefühl von etwas "unerfülltem" bleiben und ab und an schmerzen. Trotzdem kann die Entscheidung gut abgewogen sein.
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