junimama2021
Hallo Frau Dr. Dorn, Und zwar bin ich mit Ende 19 ungeplanter Weise schwanger geworden, mein Expartner wollte mich am Anfang meiner Schwangerschaft zu einer Abtreibung regelrecht zwingen, trotzdem hab ich mich für das Kind entschieden. Nach dem in meiner Ausbildung dann publik wurde dass ich schwanger bin habe ich einige fiese Kommentare abbekommen. In der 14ten SSW hatte ich dann mit starken Blutungen zu kämpfen, eine Ausbildungskollegin meinte da dann schon zu mir ich solle doch froh sein wenn ich es verliere dann würde ich wenigstens nicht mein ganzes Leben wegschmeißen. Sehr schnell danach habe ich gemerkt wie ich mich verändert habe, ich habe oft einfach grundlos angefangen zu weinen, war komplett überfordert und habe mich gar nicht mehr auf mein Kind gefreut, war sogar am überlegen mein Kind zur Adoption freizugeben. Ich hatte ständig Angst mein Kind könnte doch noch im Unterleib sterben und habe mich auch sehr stark von Familie und Freunden abgegrenzt. Es gab in meiner Schwangerschaft kaum einen Tag an dem ich nicht geweint habe und nicht mehr konnte, allerdings habe ich mich auch nie wirklich getraut mit jemanden zu sprechen, denn jedes Mal wenn ich es versucht habe bin ich bloß auf Unverständnis getroffen. Gegen Ende meiner Schwangerschaft wurde es noch um einiges schlimmer, so glücklich wie ich am Anfang war wenn mein Baby getreten hat, so wütend hat es mich am Ende gemacht. Ich wollte die ganzen Tritte und Bewegungen einfach nicht mehr spüren, hatte das Gefühl ich kann mein Kind überhaupt nicht mehr lieben, aber sobald ich dann die Ultraschallbilder angeschaut habe war ich wieder total glücklich. Bereits dort habe ich mir angefangen Gedanken zu machen ob eine psychologische Betreuung nicht das beste wäre, hab mich aber nicht getraut meinen Frauenarzt oder meine Familie zur Rate zu ziehen und mit denen darüber zu reden. Nun ist mein Sohn bereits seit 5 Wochen da und ich merke richtig wie ich Höhen und Tiefen habe, auf der einen Seite schaue ich ihn an und spüre regelrecht wie ich vor liebe übersprudel aber dann wenn er anfängt zu weinen spüre ich direkt wie überfordert und genervt ich von ihm bin. Ich habe auch sehr oft die Gedanken ihn nicht doch noch zur Adoption freizugeben damit er in eine bessere Familie kommt oder einfach selber von meiner Familie wegzugehen und mein Kind bei meiner Familie zu lassen. Der Kindsvater kümmert sich auch überhaupt nicht um den kleinen, möchte nicht mal ansatzweise Kontakt zu ihm was mich mit auch noch sehr stark belastet. Ich weiß das es bereits besser wäre mir eine psychologische Betreuung zur Hilfe zu holen, jedoch weiß ich auch das es nicht einfach ist schnell jemanden zu finden. Können Sie mir vorab eventuell Tipps geben wie ich mich besser verhalten könnte, da ich sehr schnell gereizt bin? Und mir eventuell auch sagen ob es vielleicht doch Möglichkeiten gibt schneller an eine psychologische Betreuung zu kommen? Ich bin mit meinen Kräften mittlerweile so am Ende.
Hilfe gibt es für Alleinerziehende beim Jugendamt; Sie können um eine Familienhebamme bitten, die Ihnen vor allem in dieser Anfangszeit zur Seite steht. In vielen Städten gibt es inzwischen Angeboten von "wellcome": https://www.wellcome-online.de/hilfe-nach-der-geburt/. Hilfe bekommen Sie auch in den Schwangerenberatungsstellen wie Profamilia, Diakonie, SkF, schauen Sie mal, welche in Ihrer Nähe sind. Auch Ihre Gynäkolog*in und Ihre Kinderärzt*in können Sie um Rat fragen. All diese Menschen helfen Ihnen weiter dann auch entsprechende therapeutische Hilfe zu finden.
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