One_OnEli
Hallo Dr. Dorn Ich bin in der 12. SSW und verzweifle langsam. Nach einem Frühabort im Sommer ist dies nun ein absolutes Wunschkind und wir freuen uns, dass es nun relativ rasch wieder geklappt hat. Nur kann ich meine Schwangerschaft überhaupt nicht geniessen. Zu gross ist die Angst, dass ich das Baby verlieren könnte oder das Herzchen nicht mehr schlägt. Ich glaube aus dieser Angst heraus, reagiere ich dann auch nicht wirklich konstruktiv, in dem Sinne, dass ich aus Angst zuhause Streit anfange. Aus der kleinsten Mücke mache ich ein Mammut und so kenne ich mich überhaupt nicht…Klar, vielleicht ist es mit den offenbar mit der SS einhergehenden Stimmungsschwankungen entschuldbar, dennoch ist es nicht gut und vor allem befinde ich mich so in einem Teufelskreis: Eigentlich möchte ich beruhigende Wort von meinem Partner hören, es endet aber dann im Streit und dadurch mache ich mir nur noch mehr Sorgen, dass der neue Streit für mein Baby womöglich nicht zumutbar war. Und so häufen sich meine Sorgen nur noch. Können Streit, psychischer Stress und Weinen aufgrund Überforderung dem Baby irgendwie schaden? Das wäre das letzte was ich möchte, andererseits kann ich mich im Moment einfach nicht auf Knopfdruck beruhigen. Danke für Ihre Hilfe & Liebe Grüsse
Das wichtigste scheint doch, dass Sie aus dem Angst-Kreislauf rauskommen, damit es IHNEN besser geht; Stress wird nicht 1:1 auf das Kind übertragen, aber natürlich ist es jetzt Teil Ihres Gesamtsystems und es wäre wünscheswert, dass sie in einen Zustand "Guter Hoffnung" kommen, denn das hat auch das werdende Kind verdient. Wut folgt häufig dem Gefühl der Hilflosigkeit und das Gefühl kennen viele Frauen in der Frühschwangerschaft, v.a. nach einer Verlusterfahrung. Das "Schwangerschafts-Programm" läuft jetzt und Sie können nichts machen. In unserem Buch "Krisen in der Schwangerschaft" (Dorn & Rohde 2020, Kohlhammer) beschreiben wir viele Selbsthilfestrategien, um aus dem Angstkreislauf auszusteigen, Achtsamkeit, Entspannung, Fantasiereisen gehören dazu.
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