Frage im Expertenforum Gestärkt durch die Kinderwunschzeit an Dr. Petra Thorn:

Entscheidung über Abtreibung

Dr. Petra Thorn

Dr. Petra Thorn
Dipl.-Sozialarbeiterin und Familien­therapeutin DGSF

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Frage: Entscheidung über Abtreibung

Tinaba83

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Guten Tag, Ich bin 38 Jahre alt und bin im 4ten Monat schwanger. Es ist mein zweites Kind und wir haben vor kurzem Trisomie 21Diagnose bekommen. Ich habe 2021 mein erstes Kind verloren 39+4 ohne dass wir jemals 100%tig den Grund erfahren haben. Ich bin im Moment zu tiefst erschüttert da ich mir nicht gedacht hätte, dass auch nun in der zweiten Schwangerschaft Probleme auftreten würden. Bei der letzten Ultraschalluntersuchung hatten die Ärzte Verdacht auf einen Herzfehler der nun weiterhin beobachtet wird. Ich bin hin und hergerissen von meinen Emotionen und Gedanken dass mein Baby gleich nach der Geburt mehrmals operiert werden müsste, und der Gedanke macht mich zu tiefst unruhig, weil ich auch Angst habe davor, dass es durch eine OP sterben könnte und wir den Leidensweg von 2021 nochmal durchmachen müssten. Ich bin ein Gläubiger Mensch und bin nicht pro Abtreibung... im Gegenteil aber in gewisser Hinsicht will keiner für sein Baby so ein Leben. Was ich fragen will, ist es möglich sich eine Abtreibung zu verzeihen auch wenn es gegen meinen Glauben geht? Ich hatte schon Schwierigkeiten mich von meinem ersten Kind zu verabschieden und nun passiert das gleiche nochmals. Ich hab Angst daran zu zerbrechen. Was kann ich tun das mir hilft Klarheit zu schaffen. Mfg Tina


Dr. Petra Thorn

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Liebe Tinaba83, das ist wirklich ein sehr schwierige Situation. Ich glaube, man kann nicht grundsätzlich sagen, dass man sich alles verzeihen kann. Ich weiss aber aus meiner Beratungserfahrung, dass man sich schwierig Entscheidungen verzeihen kann und zu ihnen stehen kann, wenn man sie auch im Nachgang für richtig hält - und wenn man vielleicht Unterstützung hatte, um diesen inneren Prozess der Akzeptanz zu gehen. Daher würde ich Ihnen raten, sich mit einer Beratungsfachkraft für Schwangerschaftsfragen und Fragen rund um Schwangerschaftsabbruch zu wenden. Diese finden Sie z.B. bei pro familia, donum Vitae, caritas etc. Ich weiss, dass eine persönliche Beratung dabei eine gute Stütze sein kann! Herzliche Grüße Petra Thorn


Tinaba83

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Vielen Dank für ihre Antwort


Tauchmausmama

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Vielleicht hilft es Dir auch zu wissen dass ihr die Entscheidung aus Liebe trefft- wir haben aus Liebe bei unserem Extrem Frühchen letzte Woche die Geräte abgestellt- ob die Entscheidung richtig war hat sie uns mit einem Lächeln gezeigt. Der Weg ist hart, das Leben danach noch härter (egal für was ihr euch entscheidet) - aber jede Entscheidung die ihr trefft ist eine Entscheidung aus Liebe.


Tinaba83

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Tauchmausmama vielen Dank dass du eure Erfahrung mit mir geteilt hast. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Stärke in diesem schwierigen Moment und kann euren Schmerz gut nachvollziehen. Ich bin mir sicher wenn man aus liebe Entscheidet, dass es irgendwann nicht mehr so weh tut. Bei uns ist es schon das zweite Kind dass wir verlieren. Falls es nur das Down-Syndrom gewesen wäre hätte mich das nicht abgeschreckt. Aber es ist auch noch eine Unterentwicklung vom Kleinhirn diagnostiziert worden. Und natürlich auch das hat seine zusätzlichen Folgen für das Baby. Er wäre Schwerstbehindert und so ein Leben will ich nicht für unser Kind. Man fühlt sich am Boden zerstört gewisse Entscheidungen zu treffen, aber es ist rein aus liebe. Vielen Dank nochmals


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