Mitglied inaktiv
Hallo liebe Biggi, ich war bisher immer eine "vorbildliche Mutter": hatte Geduld, viel Liebe, viel Einfühlungsvermögen, war zärtlich,... Jetzt mit unserem 3 Monate altem (anstrengenden) Baby schreie ich ab und zu rum, hab manchmal keine Geduld mehr, usw. Ich mag mich als Mutter gar nicht mehr. ICH HAB SO EINE ANGST UM UNSERE GROSSE TOCHTER (3 Jahre), daß sie zu kurz kommt oder daß das alles viel zu Hart ist für sie. Sie ist ein ganz liebes Kind, das einsteckt, aber nie austeilt, nie was Böses macht,... einfach nur lieb ist und um die man sich sorgen und sie beschützen muß. Und wenn mir mal wieder alles zu viel wird, bekommt sie es zu spüren. Ich muß das Baby stillen/in den Schlaf schauken, und sie kommt und braucht mich. Da kann ich mich nicht teilen. Ich schicke sie weg, sag ich komme gleich, aber sie will nicht, dann werde ich meist böse und mache Druck. Sie geht dann und weint. Wenn ich mit dem Baby fertig bin, gehe ich zu ihr. Sie hat sich beruhigt und ich nehme sie in den Arm, sage ihr, daß ich sie lieb habe, und warum ich eben nicht nach ihr schauen konnte.... Liebe Biggi, hast Du nicht ein paar Tips für mich, wie ich das besser machen kann? Wo kann ich meine Wut ablassen, wenn ich einen Wutanfall bekomme? Vielen Dank Bienchen
? Liebe Bienchen, sicher kannst Du dich nicht „teilen“ im Sinne von in zwei Stücke reißen, aber es ist doch möglich, dass frau einen Arm für das Baby und einen für das größere Kind hat. Das „Große“ kann am Alltag mit dem Baby teilhaben und muss nicht weggeschickt oder ausgesperrt werden. Hast Du ein Tragetuch? Spätestens beim zweiten Kind ist ein Tragetuch nach meiner Meinung unverzichtbar. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Dein Baby kann deine Nähe spüren, es wird sich an deinem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Du hast mindestens eine Hand frei (und auch deinen Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchs einmal. Eine Autorin nennt dies so schön `Perspektive teilenA. Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit dir die Perspektive zu teilen. Lass dir einmal von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Du wirst vielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen findest Du in fast jeder Stillgruppe und dort kannst Du dich auch mirt anderen Mehrfachmüttern austauschen und Tipps für den Alltag bekommen. Lass vorsichtshalber bei dir auch mal die Schilddrüse kontrollieren. Unruhe und Nervosität können Hinweise auf ein Schilddrüsenproblem sein und das ist nach der Geburt gar nicht so selten. LLLiebe Grüße Biggi