Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich war heute zur U4, dabei stellte sich heraus dass meine Tochter (13 Wochen)zu leicht ist (5480 g bei 61 cm), dass liegt gerade noch bei der 3 % Grenze. Vom Dazufüttern rät meine Kinderärztin ab, sie will sich meine Tochter in einem Monat noch mal angucken. In der Zeit soll ich versuchen meine Milchmenge zu steigern. Nun das Problem, als ich vor 2 Monaten eine Prüfung absolvierte, musste ich einen längeren Zeitraum überbrücken und pumpte Milch ab, das klappte wunderbar. Doch bald hatte ich zuviel Milch, der Milchspendereflex hatte sich verstärkt und ein Milchstau bahnte sich an, welches ich mit Hilfe meiner Nachsorgehebamme behoben bekam. Danach musste ich eine Woche 1 Tasse Pfefferminztee am Tag trinken und alles regulierte sich wieder.Gott sei Dank, denn ich stille meine Tochter sehr gerne. Nun zu der Frage: Wie kann ich jetzt meine Milchmenge erhöhen ohne diese Probleme wieder hinauf zu beschwören? Und das möglichst effektiv, denn 4 Wochen sind nicht all zu lang! Danke im Voraus, Sabine
Liebe Sabine, deine Ärtzin hat dir einen guten Tipp gegeben. Die Einführung von Flaschennahrung zum jetzigen Zeitpunkt könnte sich in zweierlei Hinsicht ungünstig auf das Stillen auswirken: der Sauger der Flasche kann zu einer Saugverwirrung (das Trinken an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich grundlegend vom Trinken an der Brust und viele Babys kommen mit diesem Wechsel der Trinktechniken nicht zurecht und reagieren mit einer Saugverwirrung) führen und zu weitergehenden Stillproblemen und durch die künstliche Säuglingsnahrung gerät das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage durcheinander und es ungewollt zu einem frühen Abstillen kommen, da die Milchmenge immer weiter zurückgehen kann. Oberste Regel ist jetzt: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen. Um das Interesse des Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar „Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um deine Babys und das Stillen. Nach ein paar Tagen müssten auf diese Weise sowohl deine Milchmenge als auch dein Baby zunehmen. Wenn Du dein Baby nach einiger Zeit nicht mehr ganz sooft anlegst, achte auf deine Brust. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Vielleicht wendest Du dich einmal an eine Stillberaterin in deiner Nähe und besprichst mit ihr, wie Du vorgehen kannst, damit deine Milchmenge an den Bedarf deines Babys angepasst werden kann und Du auf die künstliche Säuglingsnahrung verzichten kannst. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für die schnelle Antwort. Meine zuständige Stillberaterin ist gleichzeitig meine Nachsorgehebamme gewesen. Ich konnte es am Freitag nur nicht abwarten (sie war nicht zuhaus´) und habe sie heute kurz auf dem Flohmarkt der La Leche Liga sprechen können. Im Groben sagt Frau Meinecke das selbe wie du, ein ausführlicheres Gespräch gibt es dann nach Bedarf. Vielen Dank erstmal, Sabine PS. Meine PLZ ist 325..
Die letzten 10 Beiträge
- Unterstützung der Brust während abstillen
- Baby saugt nachts viel besser als tags
- Stillpause Mamawochenende
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?
- Anhaltende Rötung nach Mastitis