Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Zu Bekost ersezt Muttermilch hab ich jetzt auch mal ne Frage

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Zu Bekost ersezt Muttermilch hab ich jetzt auch mal ne Frage

Mitglied inaktiv

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Also ich dachte eigentlich auch immer das ich mit der Beikost die Mumi ersetze. Wie ich jetzt aber unten lese, soll ich die nächsten 2 Jahre weiter stillen wann immer es gebraucht wird Ähmmm also so langsam komm ich da nicht mehr hinterher. Ich hatte mich von anfang an dazu entschlossen ein halbes Jahr voll zu stillen. Das werde ich auch tun. Aber ich hatte es nicht die nächsten 2 Jahre vor. Wann könnte mein Kind den ihrer Meinung nach vom Tisch essen? Stillen ist und bleibt das Beste das denke ich auch aber irgendwann ist auch mal genug, oder nicht? Nun das ist mir alles ein bisschen zu hoch. Jeder erzählt einem was anderes. vieleicht solltet ihr euch wenigstens mal einig werden. Die Milupa Tante erzählt wieder was anderes. Und wenn ich mich nicht täusche sollte doch wenigstens hier Einigkeit herrschen oder. L.G, Biggi mit Collien


Biggi Welter

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? Liebe Biggi, es ist nicht anzunehmen, dass Sie von einer Stillberaterin die gleichen Auskünfte erhalten werden, wie von einer Repräsentantin eines Säuglingsnahrungsherstellers, dazu liegen die Schwerpunkte doch zu verschieden. Generell ist es so, dass ein Kind in den ersten sechs Monaten ausschließlich gestillt werden sollte und dann - wenn das Kind seine Bereitschaft dazu erkennen lässt - wird ERGÄNZEND zur Muttermilch die Beikost eingeführt. Die Empfehlung lautet darüberhinaus, dass während der gesamten Stillzeit, die mindestens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes dauern sollte, weiterhin nach Bedarf gestillt wird. Vom Tisch essen kann ein Kind ab dem Zeitpunkt, ab dem es Beikost erhalten kann, selbstverständlich mit der Einschränkung, dass die Nahrung, die es dann erhält langsam und allmählich und zunächst ein Nahrungsmittel nach dem anderen eingeführt wird. Fertignahrung oder Gläschenkost ist nicht zwingend erforderlich, das Kind kann ebensogut zunächst eine Kartoffel vom Familientisch bekommen, dann kann die Kartoffel mit einem Gemüse vom Familientisch zu Kartoffelgemüsebrei erweitert werden usw. Dabei sollte natürlich darauf geachtet werden, dass die Speisen für das Kind vor dem Salzen von der übrigen Familienkost abgezweigt werden. Ab etwa dem ersten Geburtstag dürfte das Kind dann so weit sein, dass es „normal" vom Tisch mitisst. Das bedeutet jedoch nicht, dass es dann nicht mehr gestillt werden soll/darf/kann, sondern es kann/soll/darf weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Nun ist diese von unabhängigen Organisationen wie der WHO empfohlene Vorgangsweise in unserer Gesellschaft nicht unbedingt weit verbreitet und nicht jede Mutter will oder kann ihr Kind zwei Jahre oder länger stillen, auch lebt nicht jede Frau in der Situation, dass sie ihr (älteres) Baby immer nach Bedarf stillen kann. Für diese individuellen Situationen muss jede Frau für sich und ihr Kind ihren eigenen Weg finden und ihre eigene Entscheidung treffen. Falls es für Sie undenkbar ist, Ihr Kind länger als sechs Monate zu stillen, dann ist dies Ihre Entscheidung und Sie müssen ihren Weg suchen, wie Sie Ihr Kind ernähren und Ihr Zusammenleben gestalten werden. An der allgemeinen Empfehlung, ein Kind sechs Monate ausschließlich und bis mindestens zum zweiten Geburtstag zusammen mit altersentsprechender Beikost weiterhin zu stillen, wird dadurch jedoch nichts geändert. Sicher ist es irgendwann „genug" mit dem Stillen und das bei jedem Kind, denn jedes Kind wird sich irgendwann von selbst abstillen. Doch ob es eine Frau ihren Kind überlässt, wann es „genug" ist oder selbst entscheidet, wann nach Meinung der Mutter „genug" ist, das kann immer nur die einzelne Frau für sich und ihr Kind entscheiden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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