Mitglied inaktiv
Hab grad weiter unten die Frage mit dem glas Sekt gelesen. Bei mir ist das die Zigarette, die ich irgendwie zum "Abführen" brauche. Ich habe gelesen, daß es immer noch besser wäre zu stillen und bis zu 10 Zigaretten zu rauchen, als nicht zu Stillen. Wie ist es denn nun? Ich weiß daß es schädlich ist...Rauche auch nicht in Anwesenheit des Kindes. Wie ist das eigentlich mit den Schadstoffen (Blei, Kadmium usw.)Die haben doch eine irre lange Halbwertzeit, bekommt die das Kind nicht eh ab, wenn man vor der Schwangerschaft Raucher war? Ist es am geschicktesten direkt nach dem Stillen dann zu rauchen?
Liebe Angelika, natürlich ist es das Beste, wenn eine stillende Mutter nicht raucht, darüber brauchen wir wohl nicht zu diskutieren. Doch Rauchen und Stillen schließen sich gegenseitig keinesfalls aus.. Mögliche Folgen des mütterlichen Rauchens können bei dir ein niedrigerer Prolaktinspiegel und bei deinem Baby ein höheres Risiko für Atemwegserkrankungen, ein höheres Risiko für den Plötzlichen Kindstod und bei extrem starken Rauchen Erbrechen, Durchfall und schneller Herzschlag sein. Diese kindlichen Probleme treten aber auch bei passivem Rauchen auf. Der Plötzliche Kindstod (SIDS) kommt häufiger vor bei Babys von Rauchern. Gestillte Babys von Rauchern haben ein SIDS Risiko, das dem von nicht gestillten (nicht gestillte Babys haben ein höheres Risiko als gestillte Babys) Babys von Nichtrauchern gleich ist. Babys von Rauchern haben häufiger Atemwegserkrankungen. Diese Auswirkungen des Rauchens werden abgemildert wenn das Babys gestillt wird. Cotinin, das wichtigste Stoffwechselprodukt des Nikotins, erscheint ebenfalls rasch in der Muttermilch. Mit zunehmender Zahl gerauchter Zigaretten steigen Nikotin- und Cotiningehalt in der Muttermilch an (Schwartz-Bickenbach et al., 1987). Neben Nikotin und Cotinin sind weitere hochgiftige und auch krebserregende Stoffe in der Muttermilch von Raucherinnen zu erwarten. So sind z.B. die Kadmiumkonzentrationen in der Muttermilch gegenüber denen von Nichtraucherinnen deutlich erhöht (Radisch et al., 1987). Im der neuen Ausgabe von „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" von Schaefer und Spielmann 6. Auflage, Juni 2001 steht: plain„Stillenden Müttern ist dringend zu raten, das Rauchen einzustellen und auch darauf zu achten, dass der Säugling nicht durch andere Raucher in der Umgebung mitrauchen muss. Wenn nicht bereits während der Schwangerschaft, sollte spätestens ab der Geburt der Haushalt zur Nichtraucherzone erklärt werden. Sollte der Mutter das Einstellen des Rauchens nicht möglich sein, muss zumindest versucht werden, die Zahl der täglich gerauchten Zigaretten auf 5 zu begrenzen. Ob ab 10 oder 15 Zigaretten täglich empfohlen werden sollte (Anmerkung: andere Autoren geben eine Zahl von 20 an) ist müßig zu erörtern. Es gibt keine Studien, die belegen, ab welcher Zigarettenzahl die Vorteile des Stillens von den Nachteilen des Rauchens überwogen werden. Außerdem ist nicht nur die Anzahl relevant. Das individuelle Rauchverhalten wie Inhalieren, Verwerfen von Zigarettenresten und Markenwahl beeinflusst den Toxineintrag in die Milch ebenfalls erheblich. Einige Autoren empfehlen, wenigstens 2 bis 3 Stunden vor dem Anlegen nicht zu rauchen. Dies erscheint bei Vielraucherinnen wenig praktikabel. Es mag aber als Anreiz zum Wenigerrauchen dienen." Du solltest darauf achten, dass Du nicht neben deinem Kind oder im selben Raum wie dein Kind (oder im Auto) rauchst, um es vor dem Passivrauchen zu schützen. Dies gilt auch für andere Raucher. Außerdem solltest Du möglichst nach dem Stillen rauchen . Nikotin geht rasch in die Muttermilch über und hat eine Halbwertszeit von etwa 90 Minuten. Das heißt nach 90 Minuten ist die Hälfte abgebaut, nach weiteren 90 Minuten wiederum die Hälfte der verbliebenen Menge usw. Ein Problem für Raucherinnen kann die Milchmenge sein. Rauchen senkt den Prolaktinspiegel der stillenden Mutter. Das Hormon Prolaktin fördert eine gute Milchproduktion und ist ein natürliches Beruhigungsmittel, das das Stillen für die Mütter angenehmer macht. Unter Umständen liegt es auch an dem niedrigeren Prolaktinspiegel von Raucherinnen, dass diese häufig frühzeitig abstillen. Wenn möglich solltest Du nicht unmittelbar vor dem Stillen rauchen, nicht in Anwesenheit des Babys rauchen und die Zahl der Zigaretten so niedrig wie möglich halten. LLLiebe Grüße Biggi
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