Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Würgen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Würgen

Mama2020L

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Hallo mein kleiner ist jetzt 6 Wochen alt und schon ab Tag 1 ein spuckkind. Einfach wie man es normal kennt läuft Milch aus dem Mund raus, mal ganz viel mal wenig. Aber ebenfalls hat er seit Tag 1 ein Würgen im Schlaf was mir Angst macht. Es tritt eigentlich nur im Schlaf auf, er würgt dann 3-4-5 mal aber es kommt nix bei raus. Ist das denn normal? Mein Kinderarzt meinte ja kann vorkommen von der drückenden Milch, Luft die drückt oder Ähnliches. Ich habe eh extrem Viel Milch und einen extremen milchspendereflex, also das kann schon gut sein dass er immer zu viel Milch abbekommt. Aber ist das würgen normal oder muss das weiter abgeklärt werden? Er hat es mal jeden Tag, mal ein paar Tage nicht. Man leist ja auch dass es mit Atem Aussetzern zusammen hängt und das macht mir natürlich große Angst. 


Biggi Welter

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Liebe Mama2020L,   ich bin kein Arzt und kann die da keine Aussagen dazu geben, allerdings habe ich Tipps, was du gegen den starken MIlchspendereflex unternehmen kannst. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. Biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest du gerade so viel Milch ausstreichen, dass du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. Stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. Versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) Lass das Baby oft aufstoßen und vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz oder auch Salbeitee, Mönchspfeffer etc.) können unterstützend eingesetzt werden. Allerdings sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Liebe Grüße Biggi


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