Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wochenbettdepression - Dringend

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Wochenbettdepression - Dringend

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Weltner, meine Freundin hat eine schwere Wochenbettdepression. Sie ist heute von ihren Eltern und Mann in die Neurologie "eingeliefert" worden. Bei einem Arzt war sie vorher nicht. Die Hebamme und ihre Eltern (und sie selbst - aber das war ja wohl nicht richtig möglich) haben das so entschieden. Sie darf dort ihr Kind (jetzt 10 Tage alt) nicht haben und nicht stillen, da sie wohl starke Medikamente bekommen soll. Ich frage mich, ob das alles gut für sie und das Kind ist. Gibt es denn keine Möglichkeit einen Säugling in so einem Fall mit in der Klinik zu haben und solche Medikamente zu geben, bei denen man weiterstillen kann. Zur Zeit soll sie wohl noch abpumpen dürfen. Aber ob sie das durchhalten wird? Meinen Sie ein Besuch eine LLL-STillberaterin wäre auch in der Klinik möglich? Ich kann sie leider nicht selbst besuchen, da ich selbst eine kleine Tochter habe und weit weg wohne. Die Postleitzahl von ihrem Wohnort ist 35216 und die von der Klinik, in der sie ist, ist 35037 oder 35041 (wegen LLL-Beraterin).


Biggi Welter

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? Liebe Tina, es ist toll, dass Sie Ihre Freundin unterstützen wollen. So weit Ihre Freundin noch dazu in der Lage ist, sollte sie sich jetzt Unterstützung und Hilfe suchen und sich auch SELBST an eine Stillberaterin wenden. Leider ist dieser Postleitzahlbereich ein ziemlich weißer Fleck in der LLL-Landschaft. Fragen Sie bitte bei Frau Monika Goldbach Tel.: 0661-45363 nach, wo die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. Monika müsste sich als Regionalbetreuerin damit besser auskennen als ich es nur anhand der Postleitzahlen kann.. Die laut meiner Liste nächstgelegene Still- und Laktationsberaterin IBCLC ist Frau Regina Rumpf Tel.: 02777-6615. Sie können ja bei den beiden Stillberaterinnen anfragen und so die nächstgelegene für Ihre Freundin herausfinden, die sie dann selbst anrufen kann. Ob eine Stillberaterin einen Besuch in der Klinik machen wird, kann ich nicht allgemeingültig sagen, das ist von Stillberaterin zu Stillberaterin verschieden. Bei einer Wochenbettdepression sollte NICHT plötzlich abgestillt werden, da dies die Depression noch weiter verstärken kann. Ebenso können Abstillmedikamente Depressionen und psychische Probleme nicht nur auslösen, sondern verschlimmern. Die Trennung von Kind kann ein übriges dazu tun. In anderen Ländern gibt es genau für dies Situation Mutter-Kind-Stationen, um die Trennung von Mutter und Kind zu vermeiden! Falls eine medikamentöse Behandlung erforderlich werden sollte, gibt es stillverträgliche Möglichkeiten. Alles Gute für Ihre Freundin und ihr Baby. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Ohje, das zu lesen macht mich tief betroffen. Ich habe nach meiner ersten Geburt ebenfalls unter äußerst heftigen Wochenbettdepressionen gelitten (hatte ein unglaubliches Verlustgefühl, weil mein Kind nicht mehr in mir war), die noch erheblich schlimmer wurden, als mein Sohn am 5.Lebenstag wegen Austrockung (Stillprobleme durch unachtsame Wochenbetthebamme)ins Krankenhaus mußte. Zum Glück konnte ich damals wenigstens mit ins KH, und wenn ich auch ein eigenes Zimmer hatte (wohin ich ihn nicht mitnehmen durfte, da er komplett "verkabelt" war), so habe ich doch wenigstens rund um die Uhr bei ihm sitzen und auf dem Stuhl schlafen können. Ich glaube, wenn sie ihn mir gänzlich weggenommen hätten wie deiner Freundin jetzt ihr Baby, dann wäre ich damals zugrunde gegangen! Ich halte ganz fest die Daumen, daß es einen anderen Weg gibt, den deine Freundin gemeinsam mit ihrem Kind beschreiten kann, und daß ihr die seelisch so wichtige Stillbeziehung erhalten bleibt! Alles Liebe, Feline


Mitglied inaktiv

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liebe tina, mir schießen gerade die tränen in die augen ... bitte grüße deine freundin unbekannterweise GANZ HERZlich von mir. ich wünsche ihr sehr, dass sie schnell wieder gesund wird!!! ihr das kind wegzunehmen, schrecklich! und wirklich nötig? geht es ihr so schlecht? vielleicht kannst du ihren mann überzeugen, dass er auf biggis ratschläge UNBEDINGT hören soll, falls deine freundin dazu nicht selber in der lage ist. und zwar bei den ärzten auf stillfreundliche medikamente zu bestehen UND sich dafür einsetzen, dass mutter&kind zusammen sein können. schön, dass du dich kümmerst :-) lg e.


Mitglied inaktiv

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In dem Buch "zeit der Dunkelheit-Der Weg aus einer Depression" von Fiona Shaw berichtet diese, wie es ihr mit der Wochenbettdepression erging. Allerdings ist das vielleicht jetzt zu heftig für deine Freundin? Diese Frau nimmt jedoch ihr Kind mit, das wird auch von der Klinik unbedingt so empfohlen, trotz der starken Medikamente, weil es die heilung erheblich fördert. Alles gute für dich und deine Freundin LG Kati


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