Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Wo kann unser Problem liegen?

Frage: Wo kann unser Problem liegen?

Mummy0608

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Hallo, unser kleiner Mann ist 5 Wochen alt und ich stille voll. Der kleine wurde 2 Wochen vor dem errechneten GB per KS geholt. Laut dem Kinderarzt ist das auch der Grund wieso er immer noch die meiste Zeit schläft (wird meist nur zum essen wach) Er sei noch nicht ganz angekommen. Bis dato hatten wir beim Stillen nicht wirklich Probleme er hat gegessen (immer so 15-20min) und ist meist danach wieder eingeschlafen. Nun ist es aber so, dass es unter Tags gut funktioniert und er alle 2-4 std isst zum Abend hin allerdings kommen die "Probleme". Die letzten Abende war es so, dass er sich so um 21:00-22:00 meldete, wir dann gegessen haben und dann beginnt ein "Rad" er isst und fängt danach an zu weinen, spuckt dann meist wieder ein bisschen der Milch hoch und hat dann Schluckauf und/oder Bauchschmerzen. Bis wir das alles "gelöst" haben vergeht einige Zeit und dann möchte er wieder essen. Laut dem Kinderarzt allerdings ist das saugen am Finger oder das Suchen allerdings wie wir es interpretiert haben nicht immer Hunger sondern nur ein saugverlangen und wir sollen ihm den Lulli geben (Den Lulli allerdings spuckt er nach kurzer Zeit wieder aus und weint wieder und sucht). Da er meint der kleine spuckt dann so viel weil er sich überisst (hat in den letzten 5 Tagen 600gramm zugenommen). Nun bin ich leider sehr verunsichert und weiss nicht, ob wir hier vielleicht echt was falsch machen. Dieses "Spiel" geht dann bis 01:00-03:00 in der früh und dann schläft er ein bis dahin weint er immer wieder. Danach funktioniert es meistens wieder normal, er wird in der Nacht wach, isst und schläft weiter. Ich denke, dass er aber dann natürlich müde ist unter Tags, da ihm ja auch die Zeit fehlt. Ich habe mir jetzt schon überlegt abzupumpen um zu kontrollieren wie viel er trinkt?! Jetzt meine Fragen: Woran kann es Ihrer Meinung nach liegen? "Wissen" Babys nicht wann sie satt sind? Was können wir anders machen? Ich bedanke mich schon vorab! LG.


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe Mummy0608, Babys in diesem Alter haben oft eine geradezu „klassische“ Unruhephase am Abend. Nicht immer ist Stillen dann die Lösung. Diese unruhige Zeit ist so verbreitet, dass es im englischen Sprachraum sogar einen Ausdruck dafür gibt: Omastunde , d.h. dass jetzt eine liebevolle Großmutter gebraucht wird, die nichts Dringenderes vorhat, als das Baby zu wiegen und im Arm zu halten, bis seine Unruhe vorbei ist. Leider ist so eine Großmutter nicht immer verfügbar und der Vater des Babys ist auch nicht unbedingt zu diesen Zeiten zuhause. Doch es kann für dich und das Baby eine große Erleichterung bedeuten, wenn jemand anderes dann einspringt. Der Wechsel in andere liebevolle Arme und eine andere liebevolle Stimme bewirken oft, dass sich ein aufgebrachtes Baby beruhigt. Vielleicht kannst Du dann in Ruhe unter die Dusche gehen, einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft machen oder sonst etwas für dich tun. Bei den meisten Babys legt sich dieses Verhalten Gott sei Dank, wenn sie etwa drei Monate alt sind. So schwer es auch fällt, es ist wichtig, in dieser Situation nicht in Hektik und Aufregung zu verfallen. Je mehr Du versuchst um das Kind zu beruhigen und je hektischer Du wirst, um so aufgedrehter kann auch das Baby werden und dann ist man schnell in einem Kreislauf, der nur mehr schwer zu durchbrechen ist. Weniger ist hier oft mehr. Der Punkt ist, dass der Fokus vom Kind genommen wird, dass sich nicht mehr alle Anspannung auf das Kind konzentriert und es so die Gelegenheit bekommt, sich wieder zu entspannen und zu beruhigen. Der Teufelskreis der Anspannung, die sich auch bei den Eltern aufbaut und so das Kind immer unruhiger werden lässt, muss durchbrochen werden. Das kann manchmal auch dadurch erfolgen, dass das Baby auf eine Decke gelegt wird und die Mutter oder der Vater es durch unaufgeregtes, leises Sprechen und sanftes Streicheln beruhigt. Manche Eltern setzen sich in dieser Situation sogar mit ihrem Kind ins Auto und fahren ein paar Kilometer :-). Wenn Du das Gefühl hast, dass dein Kind saugen möchte, aber keine Milch mehr mag, kannst Du entweder über einen längeren Zeitraum immer die gleiche Brust anbieten (aus der die Milch dann nicht so stark fließen wird) oder aber Du bietest ihm einen Finger (das muss nicht unbedingt dein Finger sein, Väter haben auch Finger und können Babys tragen) zum Saugen an. Den Schnuller würde ich in diesem Alter nicht geben, da er zu einer Saugverwirrung führen kann. Solltest Du Zeit zum Lesen haben, so möchte ich dir das Buch „Das 24-Stunden-Baby“ von Dr. William Sears empfehlen. Dr. Sears gibt viele Anregungen wie Eltern mit ihrem besonders anstrengenden Baby (er nennt sie Babys mit erhöhten Bedürfnissen ) umgehen können. Das Buch ist im Buchhandel und bei jeder LLL-Stillberaterin (oder hier im Still-Shop) erhältlich . LLLiebe Grüße Biggi


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