Kikiriki12
Liebes Stillteam, Mein Sohn ist jetzt 6 Wochen alt, nimmt gut zu, scheidet gut aus und ist ein liebes zufriedenes Baby. Im Moment Stille ich ihn nachts 1-2x, oft nur eine Seite da die dann doch recht voll ist. Am Tag will er id Regel alle 2-3 Stunden trinken. Was ich schwer zu unterscheiden finde ist wenn er schreit und alles annuckelt wie wenn er trinken will aber beim Anlegen dann ganz schnell beruhigt aufhört. Er nimmt nichts anderes zum Nuckeln außer der Brust, die er dann, wenn er sich nicht anderweitig ablenken/beruhigen lässt auch bekommt. Diese Malzeiten zähl ich gar nicht dazu. Insgesamt komme ich auf 7-10 Stillmalzeiten. Ist das ok so oder eher nicht gut in zwischendurch anzulegen wenn er es möchte. Er war von Anfang an ein Speikind, das ändert sich auch durch längere Stillabstände nicht. Bauchweh hat er recht wenig. An der rechten Brustseite schmatz er immer so obwohl auch die Hebamme sagt das anlegetechnisch alles gut ist, links ist das gar nicht der Fall. Habt ihr da noch eine Idee? So jetzt waren das viele und etwas konfuse Fragen... Vielen Dank im Voraus
Liebe Kikiriki12, das ist absolut ok :-). Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist deshalb sehr kritisch zu sehen. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys (und keinesfalls ein Einschlafproblem). Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Ein Wachstumsschub ist mit etwa sechs Wochen zu erwarten. Wenn ein Kind beim Aufstoßen etwas Milch mit hoch bringt, dann liegt das meist daran, dass es beim Trinken Luft geschluckt hat und sich im Magen unter der Milch eine Luftblase gebildet hat. Sobald die Luft aus dieser "Blase" ihren Weg nach oben findet, nimmt sie einen Teil der Milch mit, die über ihr lag. Manchmal trinkt ein Baby auch mehr, als sein kleiner Magen verkraften kann, auch dann kann ein Teil der Milch wieder hochkommen. Das ist nicht besorgniserregend. Das Spucken von Babys ist ohnehin in den meisten Fällen ein Wäscheproblem und kein medizinisches Problem. Solange das Kind gut zunimmt und gedeiht, besteht normalerweise kein Anlass zur Sorge. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Meist wird es etwa mit drei Monaten besser, eine Garantie gibt es jedoch nicht. Dein Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 150 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Manchmal liegt das Spucken wirklich daran, dass die Babys zu hastig trinken. Wichtig ist, dass Du auf absolut korrektes Anlegen und Ansaugen achtest, damit dein Baby möglichst wenig Luft schluckt und dass Du selbst es schaffst möglichst die Ruhe zu bewahren. Je unruhiger die Mutter, umso unruhiger sind auch die Babys. LLLiebe Grüße Biggi
Kikiriki12
Liebe Biggi, vielen Dank für die Antwort, da fühle ich mich gleich viel besser ;-) Das entspricht auch meinem Gefühl das das so ok ist. Aber man wird von den ganzen Kommentaren anderer Leute so schnell verunsichert. Meine Tochter ist halt schon 10 Jahre alt, da vergisst man doch so einiges ;-) Eine Frage habe ich noch, kürzer und öfter Anlegen was heißt das genau? Wie lang sollte ich ihn denn mindestens anlegen damit er nicht nur die Vormilch bekommt? Herzlichen Dank
Liebe Kikiriki12, die Unterteilung der Milch in Vordermilch und Hintermilch ist nicht so, wie es immer wieder zu lesen ist und ist für die Praxis abgesehen von wenigen, besonderen Fällen kaum relevant. Der Milchspendereflex setzt beidseitig ein, so dass das Kind an der zweiten Brust dann eine „Mischmilch" erhält. Die Unterscheidung in „Vordermilch" und „Hintermilch" ist in aller Regel allerdings eine akademische Frage, die für den normalen Stillablauf keine Bedeutung hat. Solange das Kind gedeiht und sich wohl fühlt, muss keine Mutter über die Anteile an Vorder oder Hintermilch nachdenken. Solange dein Baby gedeiht, ist es vollkommen unwichtig, ob es an einer oder beiden Brüsten trinkt. Geh einfach nach deinem Gefühl! LLLiebe Grüße, Biggi
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