Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

~*Wieviel?*~

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: ~*Wieviel?*~

Mitglied inaktiv

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Hallo, da ich öfters am Tag abpumpen muss, wollte ich fragen, wieviel ml Milch ein Kind (meine Kleine ist jetzt 5 Tage alt) am Tag ca. zu sich nehmen sollte? Zur Zeit muss ich morgends und abends 30ml Humana1 zufüttern, da ich hoffe, dass sich meine Brustwarzen ein bisschen entspannen können (ich habe starke Schmerzen an der Brust und die Brustwarzen sind offen). Wieviel ml sollte ein Kind also zu sich nehmen? Kann man ein Kind zuviel stillen bzw. überfüttern? MFG Kati


Biggi Welter

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? Liebe Kati, Ein junger Säugling braucht etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milch innerhalb von 24 Stunden. Doch dies ist nur eine grobe Faustregel, die allenfalls einen Anhaltspunkt bieten kann. Keinesfalls kann jetzt daraus jedoch eine Formel `Gewicht des Kindes geteilt durch 5 oder 6 und dies wiederum geteilt durch die Anzahl der MahlzeitenA abgeleitet werden, denn ein Baby trinkt nicht gleichmäßige Mengen, sondern ganz unterschiedliche Mengen und der eine Säugling braucht zum guten Gedeihen etwas mehr, der andere etwas weniger. Mit Muttermilch wird kein Kind überfüttert. Stillen schützt auf lange Sicht vor Übergewicht. Das heißt jedoch nicht, dass nicht auch ein gestilltes Baby zwischendurch wie ein kleiner Buddha aussehen kann. Im Gegensatz zur (industriell) stark weiterverarbeiteten Nahrung enthält Muttermilch keine leeren Kalorien. Es gibt keinen Beweis dafür, dass ein gestilltes Kind, das rasch zunimmt, als Erwachsener Gewichtsprobleme haben wird. Im Gegenteil es gibt mehrere Untersuchungen, die zeigen, dass Stillen eindeutig vor Übergewicht schützt und dass dieser Schutz nicht nur im Kindesalter sondern auch beim Erwachsenen anhält. Das Fett, das sich in der relativ passiven Phase vor dem Krabbelalter möglicherweise ansammelt, stellt einen Vorrat für die sehr aktive Phase dar, in der das quirlige Krabbelkind keine Zeit zum Essen haben will. Im Alter von ein bis zwei Jahren werden die Kinder, die schnell zugenommen haben, gewöhnlich von alleine schlanker. Gerade Kinder, die nach Bedarf gestillt werden, behalten ein gutes Gefühl dafür, wann sie satt sind, denn sie entscheiden ja selbst, wann und wieviel sie trinken. Wenden Sie sich jetzt bitte schnellstmöglich an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe, damit die Ursache für Ihre wunden Brustwarzen gefunden und beseitigt wird und Sie das Stillen baldmöglichst als schöne Erfahrung wahrnehmen können. Zufüttern löst das Problem der schmerzenden Brustwarzen mit Sicherheit nicht! Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo! Auf keinen Fall solltest 1er Nahrung zufüttern sondern wenn notwendig nur Pre Nahrung! 1 er Nahrung Diese Nahrungen enthalten neben dem Milchzucker als weiteres Kohlehydrat Stärke. Außerdem dürfen verschiedene Zuckerarten (Saccharose, Maltodextin, Glucose und Fructose ) zugesetzt werden. 1er Nahrungen sind nur noch teilweise der Muttermilch angenähert. Beide können kleinen Säuglingen verstärkt Bauchschmerzen berieten. Die Fähigkeit, diese Kohlehydrate zu spalten, ist bei Neugeborenen in den ersten zwei Monaten noch nicht ausgebildet. Frühestens ab dem 3 Monat ist der Darm dann in der Lage das nowendige Enzym zu bilden. Dabei handelt es sich allerdings um eine verfrühte Reaktion auf das Vorhandensein von Stärke in der Nahrung. Natürlicherweise würde der Darm das kohlehydratspaltende Verdauungsenzym erst mehrere Monate später bilden, wenn das Kind anfängt Beikost zu essen. LG Susa


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